In Dietzenbach sorgt das unkontrollierte Auslegen von Futter für eine wachsende Anzahl von Schädlingen. Besonders im Bereich des Wertheimer Wegs, nahe eines großen Parkdecks und eines Spielplatzes, haben sich zahlreiche Tauben und Ratten angesiedelt. Neben den Kanaldeckeln sind dort vermehrt Eingänge zu Rattengängen und -höhlen sichtbar. Die Stadtverwaltung sieht in der gezielten Fütterung eine wesentliche Ursache für das Problem.
Stadt verhängt erstes Bußgeld
Wie Bürgermeister Dr. Dieter Lang erklärt, wurde an diesem Standort „regelmäßig sehr viel Vogelfutter gezielt ausgebracht“. Er betont, dass dies vermutlich nicht in böser Absicht geschehen sei und möglicherweise auf religiöse oder kulturelle Motive zurückzuführen sei. Dennoch stelle diese Handlung eine Ordnungswidrigkeit dar, da sie „nicht nur unerwünschte Tierpopulationen sehr schnell anzieht, sondern leider auch menschliche Nachahmer“.
Neben Körnerfutter und Wasserschalen wurden auch Essensreste wie gekochte Nudeln, Pommes Frites und Reis entdeckt. Ein Verursacher konnte bereits identifiziert werden: Für die wiederholte und großflächige Taubenfütterung unter freiem Himmel wurde ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro verhängt. Dieser Betrag wurde von den Stadtverordneten als Strafe für Verstöße gegen die Gefahrenabwehrverordnung festgelegt. Im Wiederholungsfall drohen höhere Strafen.
Stadtpolizei verstärkt Kontrollen
Um das Problem einzudämmen, erhöht die Dietzenbacher Stadtpolizei ihre Kontrollen an den betroffenen Stellen. Bei Bedarf klären die Beamten Anwohner über die Folgen ordnungswidriger Tierfütterung auf und weisen auf mögliche Bußgelder hin.
Zusätzlich informiert die Ordnungsbehörde mit den Flyern „Ratten in der Stadt“ und „Ratten in Haus und Garten“ über präventive Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung. Auf Privatgrundstücken sei es außerdem Aufgabe der Liegenschaftsverwaltung, durch Maßnahmen wie das Aufstellen von Fallen gegen eine weitere Ausbreitung vorzugehen.
Fütterungsverbot soll Tier- und Menschenschutz dienen
Die Stadt Dietzenbach ruft dazu auf, Fütterungen im öffentlichen Raum zu unterlassen, um eine weitere Ausbreitung von Schädlingen zu verhindern. Durch verstärkte Kontrollen und Aufklärung soll das Bewusstsein für die Problematik geschärft und langfristig eine Verbesserung der Situation erreicht werden.