Weniger mähen, mehr summen: Der Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg (DLB AöR) ruft Gartenbesitzer in der Region dazu auf, sich an der Aktion „Mähfreier Mai“ zu beteiligen. Ziel ist es, heimische Insektenarten zu schützen und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu fördern – durch bewusstes Nichtstun.
Wilde Ecken für mehr Leben
Statt wie gewohnt den Rasen wöchentlich zu trimmen, empfiehlt der DLB, das Gras im Mai wachsen zu lassen – zumindest abschnittsweise. Schon kleine, ungemähte Bereiche im Garten können als Nahrungsquelle und Rückzugsort für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten dienen. Auch wenn nur Randstreifen oder Wege freigehalten werden, lässt sich ein gepflegter Eindruck mit ökologischer Aufwertung kombinieren.
Warum gerade der Mai wichtig ist
Gerade im Frühling, wenn viele Insektenarten aus der Winterruhe erwachen, ist ein vielfältiges Blühangebot entscheidend. Ein perfekter Zierrasen ohne Wildblumen ist für Insekten so nützlich wie eine Schotterfläche, so der DLB sinngemäß. Wildpflanzen wie Gänseblümchen, Klee oder Wiesensalbei, die auf ungemähten Flächen gedeihen, bieten Nahrung und Lebensraum – ein Beitrag zum Schutz schwindender Bestände.
Erfolge im öffentlichen Raum sichtbar
Auch auf öffentlichen Flächen setzen Dreieich und Neu-Isenburg seit 2020 verstärkt auf Wiesen statt Rasen. Das bedeutet: weniger Mähen, gezielte Pflege der Randbereiche und ein bewusster Umgang mit der Mahd. Der sogenannte Blumen-Kräuter-Rasen wird dabei erst im Juni oder Juli das erste Mal geschnitten. Durch das anschließende Abräumen des Schnittguts verarmt der Boden – was paradoxerweise den Artenreichtum fördert, denn magere Böden begünstigen Blühpflanzen.
Ein schönes Beispiel vor Ort
Wie attraktiv solche Wiesen sein können, zeigt sich laut DLB am Hauptgebäude des Dienstleistungsbetriebs selbst: Dort entfaltet eine artenreiche Blühfläche derzeit ihre volle Wirkung – für Insekten ein Festmahl, für Passanten ein farbenfroher Anblick.