Nach jahrzehntelangem Stillstand will die Stadt Dreieich nun erstmals wieder gezielt in Leichtathletik und Breitensport investieren. In einer umfassenden Stellungnahme hat Bürgermeister Martin Burlon angekündigt, dass die Zukunft der Sportanlage Maybachstraße und der Leichtathletik generell in Dreieich auf die politische Agenda kommen werde – und das mit deutlich sichtbaren Investitionen.
Sanierung der Weitsprunganlage beginnt
Schon ab kommendem Dienstag soll mit ersten Maßnahmen begonnen werden: Die Weitsprunganlage an der Maybachstraße wird instand gesetzt und soll bald wieder verkehrssicher genutzt werden können. Die benachbarte 400-Meter-Tennenbahn ist derzeit zwar stark abgenutzt, gilt laut Expertenbegutachtung aber noch als sicher. Ob sie mit vertretbarem Aufwand wiederhergestellt werden kann, wird derzeit geprüft.
Seit Jahrzehnten kein Geld für Leichtathletik
Burlon räumt offen ein, dass die Leichtathletik in Dreieich über Jahrzehnte hinweg keine politische Priorität genoss. „In Zeiten des kommunalen Schutzschirms waren Investitionen in diesem Bereich einfach nicht realisierbar“, erklärt die Stadt Dreieich in einer Mitteilung. Erst durch die strategische Konsolidierung der Sportanlagen seit 2017 seien Investitionen wieder möglich geworden – allerdings vorrangig in die stark frequentierten Fußballplätze.
Mehr als nur Fußball im Fokus
Mit dem Neubau des Kunstrasenplatzes in Götzenhain (2 Millionen Euro) und der Grundsanierung bestehender Plätze in Sprendlingen und Offenthal (440.000 Euro) ist ein bedeutender Schritt in Richtung moderne Sportinfrastruktur bereits erfolgt. Nun soll auch die Leichtathletik folgen: „Ich werde in jedem Fall vorschlagen, erstmals seit Jahrzehnten sichtbar in Leichtathletik und Breitensport in Dreieich zu investieren“, so Burlon.
Feuerwehrplanung beeinflusst Sportentscheidungen
Die Planungen zur Zukunft der Maybachstraße hängen derzeit auch mit einem anderen Großprojekt zusammen: der Neuordnung der Feuerwehrstandorte in Sprendlingen. Durch einen Grundstückstausch mit dem Kreis Offenbach ist ein Areal nahe der Weibelfeldschule verfügbar geworden, was neue Perspektiven für die Wache Nord eröffnet – möglicherweise ohne in die bestehende 400-Meter-Bahn einzugreifen.
Entscheidungen stehen im Juli an
Zur Stadtverordnetenversammlung am 1. Juli 2025 sollen Grundsatzentscheidungen zu den künftigen Standorten der Feuerwachen und der Sportanlagen gefällt werden. Dabei kündigte Burlon an, sowohl die Vor- als auch Nachteile einer neuen 400-Meter-Bahn in Sprendlingen oder alternativ in Dreieichenhain gegenüberzustellen.
Breitensportkonzept für alle Generationen
Parallel zur Diskussion um klassische Sportanlagen setzt Dreieich auch auf neue, niederschwellige Sportangebote im Stadtgebiet. Eine bereits installierte „Sportbox“ im Bürgerpark ermöglicht etwa Bewegungsangebote ohne Vereinsbindung. Künftig sollen weitere solcher Konzepte folgen – inklusive Dialog mit Bürgerinnen, Bürgern und Vereinen.