Die große Roteiche an der Kreuzung Waldstraße/Koberstädter Straße, einer der auffälligsten Bäume im Stadtbild von Dreieichenhain, ist schwer vom Riesenporling befallen. Der schädliche Baumpilz zersetzt das Wurzelholz, was die Standsicherheit erheblich gefährdet. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wird der Baum Ende Mai stark eingekürzt. Die Prognose für seinen Erhalt ist jedoch negativ.
Erste Schäden bereits 2024 sichtbar
Ende des vergangenen Jahres wurde am Stammfuß der Roteiche erstmals ein Fruchtkörper des Riesenporlings entdeckt. Der Pilz ist besonders tückisch, da er die tiefen Wurzeln angreift, lange bevor er an der Oberfläche sichtbar wird. „So hätte es gerne bleiben können. Neueste Entwicklungen zwingen uns aber leider zum sofortigen Handeln“, sagte Erster Stadtrat Holger Dechert.
Bohrwiderstandsmessung zeigt schlechte Werte
Im Januar 2025 ließ die Stadt durch ein Baum-Sachverständigenbüro eine Bohrwiderstandsmessung an den befallenen Wurzeln durchführen. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: „Die Messungen in den oberflächennahen Starkwurzeln zeigen sehr geringe Restwandstärken mit Bildung einer Weißfäule an. Die Restwandstärke reicht nicht mehr aus, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erklärte Sylvio Jäckel, Fachbereichsleiter Bäume der DLB AöR.
Krone wird um ein Viertel reduziert
Als kurzfristige Maßnahme wird die Baumkrone um etwa 25 Prozent reduziert. Vor Beginn der Arbeiten erfolgt noch eine Artenschutzkontrolle. Ziel der Maßnahme ist es, den Baum so lange wie möglich zu erhalten, ohne ein Sicherheitsrisiko darzustellen.
Langfristige Aussichten sind schlecht
Derzeit ist keine wirksame Behandlung gegen den Riesenporling bekannt. Fachlich notwendige Nachuntersuchungen sollen künftig in kurzen Abständen erfolgen. „Von einer weiteren Zersetzung der Wurzeln und einer Fällung in ein paar Jahren ist auszugehen“, so Jäckel. Dennoch wolle man den Baum aus ökologischen Gründen solange wie vertretbar erhalten – trotz der höheren Kosten im Vergleich zu einer sofortigen Fällung.