Die Stolperstein-Initiative in Dreieich-Sprendlingen erhält finanzielle Unterstützung aus dem Fördertopf der Stiftung „Miteinander Leben“. Landrat Oliver Quilling überreichte am Dienstag im Bürgerhaus Sprendlingen einen Scheck in Höhe von 2.600 Euro an den Verein „Freunde Sprendlingens, Verein für Heimatkunde e.V.“. Das Geld wird für die Verlegung von 19 Stolpersteinen verwendet, die an die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Sprendlingen während der NS-Zeit erinnern sollen.
Theaterstück thematisiert Flucht und Verfolgung
Begleitet wird das Projekt von einem besonderen Theaterprogramm. Die Frankfurter Schauspielgruppe „La Senty Menti“ wird anlässlich des Holocaust-Gedenktages das Stück „All that matters – Worauf es ankommt“ aufführen. Das Stück erzählt die Geschichte eines jüdischen Mädchens, das während der Shoa aus dem besetzten Prag quer durch Europa bis nach London flieht. Neben der öffentlichen Aufführung ist eine speziell für Schulklassen konzipierte Vorstellung geplant, bei der im Anschluss Nachgespräche stattfinden, um die Themen Erinnerungskultur und historische Verantwortung zu vertiefen.
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Landrat Oliver Quilling betonte bei der Scheckübergabe die Bedeutung solcher Projekte für die Gesellschaft. „Die Stolpersteine sind ein wichtiges Symbol gegen das Vergessen und eine Mahnung an uns alle, aus der Geschichte zu lernen. Sie erinnern uns daran, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass nie wieder Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen. Genau den gleichen Ansatz verfolgt das Theaterstück ‚All that matters‘.“
Stiftung unterstützt gemeinnützige Projekte
Die Stiftung „Miteinander Leben“ wurde im Jahr 2000 gegründet und fördert seitdem gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung, Erziehung, Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur sowie Naturschutz. Vorrang haben Initiativen, die über das normale Verwaltungshandeln hinausgehen und ehrenamtliches Engagement fördern. Die bereitgestellten Mittel dienen als Anschubfinanzierung für Projekte, die das gesellschaftliche Miteinander stärken und geschichtliches Bewusstsein fördern.