Nach drei Jahren coronabedingten Stillstandes, besuchten in den letzten zwei Maiwochen offizielle Vertreterinnen und Vertreter, sowie Egelsbacher Bürger und Bürgerinnen die Partnerstädte PontSaint-Esprit in Frankreich und Chojnów (deutsch Haynau) in Polen, um die Freundschaften zwischen den Ländern zu intensivieren.
Vom 19. bis 22. Mai lud die Bürgermeisterin Claire Lapeyronie aus Pont-Saint-Esprit alle ihre vier Partnerstädte aus Deutschland, Portugal, Italien und England zu einem gemeinsamen Austausch in das kleine Städtchen mit ca. 10.300 Einwohnern im Süden Frankreichs an der Rhone ein. Bürgermeister Wilbrand, seine Frau Pilar Peña, Kulturbeauftragte Anke Dimitriou und sieben Privatpersonen aus Egelsbach waren in Gastfamilien untergebracht. Neben der Besichtigung der Tropfsteinhöhle „La grotte de Saint Marcel“ an der Ardèche, einer Stadtführung durch Pont-SaintEsprit durch die Bürgermeisterin, regem persönlichen und herzlichem Austausch untereinander, gab es auch Arbeitstreffen und einen offiziellen Festakt. Bürgermeister Wilbrand betonte hier in seiner Rede: „Wie wichtig es ist, dass wir uns als europäische Brüder und Schwestern näherkommen, zeigt der unsägliche Bruderkrieg, den die russische Führung gegen das ukrainische Volk begonnen hat. Ein friedliches, besser noch freundschaftliches Miteinander der Kultur und Nationen hat auch vor diesem Hintergrund nochmal an Bedeutung gewonnen.“ Auch die französische Bürgermeisterin Lapeyronie hob hervor, dass „Europa mehr denn je eine Einheit braucht“ und „dass wir in Europa unsere gemeinsamen Werte wachsen lassen und Frieden schaffen müssen.“
Diese Botschaft und dieser Aufruf war auch Thema in Chojnów, der anderen Partnerstadt von Egelsbach, im Westen Polens vom 25. – 29. Mai. Mit dabei war wieder Bürgermeister Wilbrand, Peña und Dimitriou, sowie der Vorsitzende der Gemeindevertretung Jörg Strobel. Organisiert wurde die Reise zum letzten Mal von dem Egelsbacher Kulturverein unter Leitung von Rudi Moritz und Claudia Berck, die hiermit die Organisation der zukünftigen Reisen an den neuen Städtepartnerschaftsverein abgeben, der in Kürze in Egelsbach gegründet wird.
Insgesamt 19 Interessierte nahmen an der Fahrt teil. Besichtigt wurden unter anderem das historische Breslau und eine Keramikfabrik in Bunzlau. Die Abende waren dem gegenseitigen Kennenlernen, Austausch und geselligem Beisammensein gewidmet. Unter anderem gab es auch einen kurzen spontanen Besuch von Einzelpersonen im Deutschunterricht einer der lokalen Schulen. In einem gemeinsamen Arbeitstreffen mit Bürgermeister Jan Serkies erörterten beide Bürgermeister, Wilbrand und sein polnischer Amtskollege, welche Möglichkeiten es gibt, auch jüngere Menschen zu integrieren. Katharina Ritz, 24, Gemeindevertreterin der Grünen in Egelsbach war die jüngste Teilnehmerin aus Egelsbach und erklärte: „Man lernt sich auf einer anderen Ebene kennen. Man hat immer wieder mal Vorurteile gegen Leute, die man nicht kennt. Bei so einer direkten Begegnung wird sowas ausgeräumt. Bisher war Polen mein Nachbarland. Jetzt weiß ich, ich kann immer hierherkommen. Ich kannte die ja alle nicht und wurde aufgenommen, als würden wir uns super lange kennen.“
Am 28.06.2022 um 20.00 Uhr wird es im Bürgerhaus eine weitere Informationsveranstaltung zur Gründung des neuen Fördervereins für Städtepartnerschaft geben. Dort wird es Berichte und Fotos geben, die dann auch auf der Egelsbacher Website veröffentlicht werden.
Quelle: Gemeinde Egelsbach