In fünf südhessischen Kommunen wird der Wahlkampf um eine hohe Beteiligung nicht nur den Parteien überlassen – die Bürgermeister selbst treten gegeneinander an. Egelsbach, Langen, Dreieich, Erzhausen und Messel haben sich auf eine kreative Wette eingelassen, die den Gang zur Wahlurne attraktiver machen soll. Die Gemeinde Egelsbach hat diese ungewöhnliche Aktion bekannt gegeben.
Demokratische Initiativen fordern Stadtoberhäupter heraus
Hinter der Idee stehen fünf zivilgesellschaftliche Aktionsbündnisse: #Egelsbachistmehr, Langen bleibt bunt, Omas gegen Rechts Dreieich, der Partnerschaftsverein Erzhausen e.V. sowie die Initiative für Demokratie und Mitmenschlichkeit aus Messel. Sie haben ihre jeweiligen Bürgermeister oder Bürgermeisterin herausgefordert, für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zu sorgen.
Die Amtsinhaber Tobias Wilbrand (Egelsbach), Jan Werner (Langen), Martin Burlon (Dreieich), Claudia Lange (Erzhausen) und Thorsten Buhrmester (Messel) lassen sich auf die Wette ein. „Wir finden es wichtig, mit einer hohen Wahlbeteiligung die Demokratie zu stärken, und unterstützen diese Idee gerne“, erklärte Egelsbachs Bürgermeister Tobias Wilbrand.
Eine Flasche Wein und Apfelsaft als Belohnung
Der Ansporn ist nicht nur politischer Natur – es gibt auch einen humorvollen Einsatz. Wer in seiner Stadt oder Gemeinde die höchste Wahlbeteiligung erreicht, darf sich über eine 5-Liter-Flasche Wein und zwei Kästen Apfelsaft aus Egelsbach freuen. Diese kann der Gewinner oder die Gewinnerin dann bei einer passenden Gelegenheit mit den Bürgerinnen und Bürgern teilen.
Enges Rennen zwischen den Kommunen erwartet
Die Wahlbeteiligung in den fünf Städten und Gemeinden lag bei der Bundestagswahl 2021 eng beieinander. Erzhausen und Messel hatten mit jeweils 80,9 % die Nase vorn, gefolgt von Egelsbach mit 79,8 %. Dreieich lag bei 77,6 %, während Langen mit 74,2 % den letzten Platz belegte. Da die Unterschiede nur wenige Prozentpunkte betragen, dürfte der Ausgang der Wette bis zuletzt spannend bleiben.
Mit dieser spielerischen Herausforderung soll ein ernstes Anliegen in den Fokus gerückt werden: Eine hohe Wahlbeteiligung ist das Fundament einer lebendigen Demokratie. Die Bürgermeister und Bürgermeisterin hoffen, dass ihr Wettkampf einen zusätzlichen Anreiz bietet, die eigene Stimme abzugeben.