Ein gemeinsamer Einsatz von Veterinäramt, Polizei und Ordnungsamt hat am vergangenen Donnerstag in Hainburg zur Beschlagnahmung mehrerer Tiere geführt. Die Kreisverwaltung Offenbach informierte, dass sich die Tierhalterin offenbar mit der Pflege ihrer Tiere und dem Zustand des Hauses überfordert zeigte. Die Situation vor Ort schilderte der Fachdienst Veterinärwesen als dramatisch: Kaum ein sicher begehbarer Quadratmeter war in dem Anwesen zu finden, um überhaupt zu den Tieren vordringen zu können.
Stunde der Rettung
Über eine Stunde brauchten die Einsatzkräfte, um sich durch das Chaos zu kämpfen und die Tiere in Sicherheit zu bringen. Insgesamt wurden ein Leguan, zwei Schildkröten, eine Amazonenpapageien-Dame sowie zwei Chihuahuas aus dem Haus befreit. Die Aktion erfolgte auf Anforderung des Ordnungsamts der Gemeinde Hainburg mit Unterstützung der Polizei sowie dem Gesundheitsamt und dem Sozialpsychiatrischen Dienst.
Spezialisierte Unterkünfte gefunden
„In diesem Fall haben wir schnell mit vereinten Kräften gehandelt“, erklärte Kreisbeigeordneter Alexander Böhn. Für alle Tiere konnten nach intensiven Telefonaten geeignete Unterbringungsorte organisiert werden: Die Amazone „Mama Schatz“ ist mittlerweile im Papageienpark Bochum untergebracht, wo sie in Gesellschaft artgleicher Vögel lebt. Der Leguan, zuvor noch in der Tierarztpraxis Dr. Gräßer in Großostheim untersucht, fand ein neues Zuhause in der Reptilienauffangstation des Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde, Alexander Meurer, in Bingen am Rhein.
Unerwarteter Fund bei Schildkröten
Auch für die zwei Schildkröten und die beiden kleinen Hunde wurde eine sichere Unterkunft im Tierheim Aschaffenburg gefunden. Das Tierheim – Kooperationspartner des Kreises bei der Versorgung beschlagnahmter Tiere – zeigte sich überrascht: Eine der Schildkröten entpuppte sich als eine seltene Köhler-Schildkröte.
Dank für reibungslose Zusammenarbeit
Kreisbeigeordneter Böhn bedankte sich ausdrücklich bei allen Beteiligten. Die Zusammenarbeit von Tierschutzorganisationen, Behörden und medizinischem Fachpersonal habe gezeigt, wie effektiv ein solches Netzwerk im Ernstfall zum Schutz von Tieren wirken könne.