Ab dem Jahreswechsel müssen Fahrgäste im Kreis Offenbach auf die meisten externen Vorverkaufsstellen für Fahrscheine verzichten. Dies geht aus einer Mitteilung der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) hervor. Grund für die Schließungen sind laut kvgOF unter anderem die Einführung von Flatrate-Angeboten wie Schülerticket Hessen, Seniorenticket, Deutschlandticket und Hessenpass Mobil. Diese Produkte reduzieren den Bedarf an herkömmlichen Fahrkarten deutlich. Zudem greifen immer mehr Kunden auf digitale Angebote wie den RMV-Shop oder Handytickets zurück.
Wirtschaftliche Überlegungen führen zu Schließungen
Wie gut diese Entscheidung bei Menschen ankommt, die keinen Zugang zu digitalen Vertriebswegen haben – beispielsweise viele Senioren – dürfte klar sein. Nicht jeder besitzt ein Smartphone oder ist vertraut mit Online-Plattformen. Die kvgOF begründet die Schließungen mit dem Rückgang der Umsätze und dem hohen Verwaltungsaufwand. Die Anschaffung neuer Verkaufsgeräte hätte zusätzlichen Aufwand bedeutet, einschließlich Schulungen für Mitarbeitende.
Ausnahmen sichern begrenzten Service vor Ort
Wie aus der Meldung hervorgeht, bleiben jedoch einige Ausnahmen bestehen: Die zentrale RMV-Mobilitätszentrale in Dietzenbach bleibt erhalten. Auch das Bürgerbüro im Kreishaus in Dietzenbach sowie der DB-Service Store in Langen sollen weiterhin Tickets anbieten. Zumindest diese Anlaufstellen ermöglichen es Menschen, die mit digitalen Prozessen nicht vertraut sind, ihre Fahrkarten weiterhin offline zu erwerben. Allerdings könnte das zu längeren Wegen und Wartezeiten führen.
Digitale Zukunft oder Barriere für Ältere?
Auch wenn digitale Lösungen zweifellos viele Vorteile bieten, stellt sich die Frage, inwieweit die Umstellung auf überwiegend digitale Verkaufskanäle bei einer heterogenen Kundschaft angemessen ist. Für junge, internetaffine Fahrgäste mag die Neuerung kaum ein Problem darstellen, während ältere Fahrgäste oder Personen ohne Smartphone möglicherweise Schwierigkeiten haben, das nötige Ticket zu bekommen.