Die Städte Neu-Isenburg, Dreieich, Dietzenbach, Rodgau, Seligenstadt sowie der Kreis Offenbach und der Regionalverband FrankfurtRheinMain haben eine wichtige Weichenstellung für den Ausbau der Radinfrastruktur vorgenommen. Am 31. März 2025 unterzeichneten die Partner eine Kooperationsvereinbarung zum Bau des Radschnellwegs FRM9 – einem der längsten geplanten Radschnellwege in Hessen. Das ambitionierte Projekt soll künftig den Frankfurter Flughafen per Rad sicher und komfortabel aus dem Osten der Region erreichbar machen.
Symbolischer Start an der K174
Die Unterzeichnung fand an einem symbolträchtigen Ort statt: an der Kreisstraße K174, wo ein schmaler Radweg künftig auf Radschnellweg-Standard verbreitert wird. Der FRM9 wird insgesamt rund 38 Kilometer lang sein und soll Radwegeverbindungen zwischen Rodgau, Dietzenbach, Dreieich und Neu-Isenburg bündeln – mit dem Ziel, den Flughafen Frankfurt als bedeutenden Arbeitsplatz und Verkehrsknotenpunkt direkt anzubinden.
Regionalverband übernimmt Projektkoordination
Laut Regionalverband FrankfurtRheinMain, der die Gesamtkoordination übernimmt, basiert das Vorhaben auf einer bereits 2023 veröffentlichten Machbarkeitsstudie. Diese identifizierte eine Vorzugsroute, die von Seligenstadt über Rodgau, Dietzenbach und Dreieich bis nach Neu-Isenburg führt. Von dort wird der Weg über bestehende Wirtschaftswege bis zu den Terminals des Frankfurter Flughafens verlängert – inklusive Anbindung an den bestehenden Radschnellweg FRM1 (Darmstadt–Frankfurt).
Bedeutung für nachhaltige Mobilität
„Für die Mobilität in unserer Region ist die Umsetzung des Radschnellwegs FRM9 ein bedeutendes Projekt“, betonte Rouven Kötter, Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes. Die Route soll nicht nur ein nachhaltiges Verkehrsangebot bieten, sondern auch Lücken im bestehenden Radwegenetz schließen und neue Potenziale für Berufspendler und Freizeitradler erschließen.
Kreis Offenbach hofft auf Umsetzung ab 2027
Mit dem Radschnellweg FRM9 werden laut Angaben des Regionalverbands im direkten Erschließungsbereich – einem Radius von etwa 500 Metern rund um die Strecke – etwa 30.000 Menschen an ihren Wohnorten sowie 35.000 an ihren Arbeitsstätten erreicht. Erste Teilabschnitte, insbesondere zwischen Rodgau, Dietzenbach und Dreieich, sollen priorisiert angegangen werden.
Voraussetzung dafür ist ein Förderantrag, der demnächst beim Land Hessen eingereicht werden soll. Dieses unterstützt Planung und Bau des Radschnellwegs mit bis zu 80 Prozent der Kosten. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei rund 39,2 Millionen Euro.
Die eigentlichen Planungen sollen im zweiten Halbjahr 2025 beginnen. Mit einem Baustart rechnet der Regionalverband frühestens im Jahr 2027 – vorausgesetzt, alle notwendigen Genehmigungen liegen bis dahin vor.
Klimaschutz und Stadtentwicklung im Fokus
Auch Claudia Jäger, Verbandsdirektorin des Regionalverbands, und Alexander Böhn, Kreisbeigeordneter des Kreises Offenbach, hoben die Bedeutung des Projekts für eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie hervor. Der Radschnellweg FRM9 wird dabei nicht nur als Verkehrsinfrastruktur, sondern auch als Beitrag zum natürlichen Klimaschutz und zur nachhaltigen Stadtentwicklung verstanden.