Seit August läuft am Tannenmühlkreisel in ein groß angelegter Verkehrsversuch, bei dem die Verkehrsführung neu organisiert wurde. Ziel des Projekts, das vom Kreis Offenbach, Hessen Mobil und der Hochschule Darmstadt in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern umgesetzt wird, ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den Verkehrsfluss zu optimieren. Jetzt zogen die Beteiligten eine erste Bilanz, basierend auf Daten und Rückmeldungen von Verkehrsteilnehmenden sowie Beobachtungen durch Polizei und Behörden.
Erfolge und Herausforderungen im Verkehr
Die Auswertung zeigte, dass die neue Verkehrsführung an vielen Tageszeiten den Verkehrsfluss verbessert. Besonders die neuen Ein- und Ausfädelspuren auf der Ostseite des Kreisels wurden nach einer Eingewöhnungszeit gut angenommen. Insbesondere aus Fahrtrichtung Hainburg ist lt. aktueller Mitteilung der Kreisverwaltung eine Entlastung spürbar, Staubildungen entstünden dort nur noch durch Blockaden im Kreisel.
Allerdings kam es an einzelnen Tagen, vor allem während des morgendlichen Berufsverkehrs, zu erheblichen Blockadezuständen. Die Polizei musste mehrmals eingreifen, um den Verkehr wieder in Bewegung zu bringen. Hauptursache war die hohe Anzahl an Fahrzeugen, die in den Kreisel drängten und anderen Fahrzeugen die Ausfahrt blockierten.
Externe Einflüsse und Maßnahmenplanung
Neben der hohen Belastung im Berufsverkehr wurden externe Faktoren wie Baustellen auf der A3 und Umleitungen durch eine Brückensperrung in Rodgau-Weiskirchen als zusätzliche Stauursachen identifiziert. Die Freigabe der Brücke im Dezember soll die Situation im Tannenmühlkreisel entlasten.
Um die Blockadesituationen zu entschärfen, werden gezielte Änderungen an der Verkehrsführung vorgenommen. Dazu gehören geplante Fahrbahnaufweitungen vor und nach der Einmündung der B448, um Fahrzeugen mehr Raum zu geben, sich in den Verkehr einzufädeln oder bis zur Ausfahrt weiterzufahren. Diese Maßnahmen befinden sich in der konkreten Planungsphase und sollen bald umgesetzt werden.
Blick auf Unfallstatistik noch verfrüht
Eine abschließende Bewertung der Unfallstatistik ist nach drei Monaten noch nicht möglich. Die Unfallzahlen der vergangenen Jahre hatten den Kreisverkehr jedoch als Unfallschwerpunkt ausgewiesen. Besonders betroffen waren die Einmündungen der B448 und der L3416, die wiederholt als Unfallhäufungsstellen registriert wurden.
Verkehrsversuch bleibt ergebnisoffen
Der Verkehrsversuch ist auf ein Jahr angelegt, um eine belastbare Datengrundlage zu schaffen. Der Kreis Offenbach betont, dass das Projekt ergebnisoffen ist. Kernziel bleibt lt. Kreis Offenbach weiterhin die Steigerung der Verkehrssicherheit im viel befahrenen Tannenmühlkreisel.