Der Verkehrsversuch am Tannenmühlkreisel an der B 45 wird bis zum 31. März 2026 fortgeführt. Diese Entscheidung trafen die Projektpartner – darunter der Kreis Offenbach, Hessen Mobil und die Hochschule Darmstadt – auf Grundlage erster Auswertungen zur Wirkung der im Dezember 2024 eingeführten neuen Verkehrsführung.
Deutlich weniger Staus und keine Unfälle
Seit den Änderungen an der Fahrbahnführung, insbesondere der Aufweitung einzelner Ein- und Ausfahrten sowie der Einrichtung von Ein- und Ausfädelspuren im Stil von Autobahnanschlüssen, hat sich die Situation im Kreisel spürbar verbessert. Ordnungskräfte mussten seit Dezember nicht mehr zur Verkehrslenkung eingreifen. Auch bei starken Belastungen, etwa bei Störungen auf der nahegelegenen A3, blieb der Verkehr im Kreisel in Bewegung.
Die Staus an kritischen Zufahrten, wie etwa auf der B 448 von Obertshausen kommend, haben sich messbar reduziert. Besonders die vormals regelmäßigen Rückstaus auf der L 3416 in Richtung Hainburg sind nahezu verschwunden. Die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach bestätigte, dass sich seither keine nennenswerten Verspätungen im Linienverkehr ergeben haben.
Unfallgeschehen vorerst rückläufig
Ein weiteres zentrales Ziel des Versuchs war die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Auch hier verzeichnen die Verantwortlichen eine positive Entwicklung: Seit Einführung der geänderten Verkehrsführung wurde kein einziger Unfall im Kreiselbereich registriert. Die Einmündung der L 3416 galt in der Vergangenheit als besonders unfallträchtig. Die Evaluation soll nun zeigen, ob sich diese Entwicklung auch langfristig bestätigt.
Hohe Akzeptanz unter Verkehrsteilnehmenden
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und von Nutzerinnen und Nutzern des Kreisverkehrs seien laut Hessen Mobil fast ausschließlich positiv. Beschwerden gebe es kaum noch, stattdessen seien einzelne lobende Zuschriften eingegangen. Die Planer sehen darin ein deutliches Zeichen für die gestiegene Akzeptanz der neuen Verkehrsführung.
Verkehrsführung wurde pragmatisch umgesetzt
Das Projekt profitiert davon, dass alle Maßnahmen im Bestand umgesetzt wurden und auf aufwendige Genehmigungsverfahren verzichtet werden konnte. Ziel war es, schnelle und wirksame Lösungen für die hochbelastete Kreuzung der B 45, B 448 und L 3416 zu finden. Alle drei Straßen sind insbesondere für den Pendlerverkehr von großer Bedeutung.
Weitere Auswertung bis Frühjahr 2026
Bis zum Ende des verlängerten Testzeitraums soll die Wirkung der Maßnahmen unter verschiedenen saisonalen Bedingungen detailliert analysiert werden. So soll festgestellt werden, ob die positiven Effekte – insbesondere im Hinblick auf Unfallvermeidung und Verkehrsfluss – dauerhaft Bestand haben und Grundlage für eine dauerhafte Umgestaltung sein können.