Die Städte Dietzenbach und Langen sowie die Gemeinde Egelsbach streben eine interkommunale Zusammenarbeit im Bereich musikalischer Bildung an. Ziel ist es, die bislang eigenständig geführten Musikschulen der drei Kommunen unter dem Dach einer gemeinnützigen GmbH zusammenzuführen. Ein entsprechender Letter of Intent (LoI) wurde bereits von den Verwaltungsspitzen ausgearbeitet und soll nun den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Rechtliche Änderungen als Auslöser
Hintergrund der geplanten Neustrukturierung ist das sogenannte „Herrenberg-Urteil“, das weitreichende Folgen für den Einsatz von Honorarkräften an kommunalen Musikschulen hat. Die neue Rechtsauffassung stellt viele Städte und Gemeinden vor organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Mit der Gründung einer gemeinsamen Musikschule in GmbH-Form wollen die drei Kommunen auf diese Entwicklung reagieren und gleichzeitig die Qualität sowie den Fortbestand des Angebots sichern.
Bildung für alle Generationen
Die geplante interkommunale Musikschule (g)GmbH soll künftig das gesamte Spektrum musikalischer Bildung in Dietzenbach, Egelsbach und Langen abdecken – von der frühkindlichen Förderung über Jugend- und Erwachsenenbildung bis hin zu Kooperationen mit Schulen. Letztere sollen im Rahmen der Neustrukturierung nicht nur erhalten, sondern ausgebaut werden.
Synergien und Landesförderung
Eine zentrale Verwaltungseinheit soll künftig die organisatorische und wirtschaftliche Steuerung übernehmen. Durch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen mehr als zwei Kommunen kann zudem eine finanzielle Förderung durch das Land Hessen beantragt werden – vorausgesetzt, die politischen Gremien stimmen dem LoI zu. Diese Beschlüsse sind für den 26. Juni in Langen, den 27. Juni in Dietzenbach und den 3. Juli in Egelsbach geplant.
Politische Unterstützung aus allen Kommunen
Die bisherigen Gespräche verliefen laut Mitteilung der beteiligten Städte und Gemeinde „sehr konstruktiv“. Erster Stadtrat René Bacher (Dietzenbach), Bürgermeister Tobias Wilbrand (Egelsbach) und Bürgermeister Jan Werner (Langen) betonen: „Wir sind uns sicher, mit einer interkommunalen Musikschule in Form einer gemeinnützigen GmbH einen sehr guten Weg gefunden zu haben, die Herausforderungen zu meistern und das Angebot in der bisherigen, qualitativ hochwertigen Form erhalten zu können.“
Gleichzeitig stellen die Verantwortlichen klar, dass aktuell keine der drei Musikschulen von einer Schließung bedroht ist. Dank eines Bundestagsbeschlusses haben die Kommunen bis zum 31. Dezember 2026 Zeit, die rechtlichen Vorgaben aus dem Herrenberg-Urteil umzusetzen.