Die Stadt Langen plant eine Anhebung der Elternbeiträge für Kinderbetreuung um zehn Prozent. Wie die Stadt mitteilt, ist dies eine Reaktion auf die stark gestiegenen Kosten in Bereichen wie Personal, Verpflegung und Instandhaltung der Betreuungseinrichtungen. Die Ankündigung kommt in einer Zeit, in der bereits andere kommunale Gebühren, etwa für Bestattungen und Abwasser, bekanntgegeben wurden.
Über 475 neue Betreuungsplätze geschaffen
Seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Jan Werner im Jahr 2020 hat sich die Kinderbetreuung in Langen erheblich erweitert: Elf Einrichtungen wurden neu geschaffen oder erweitert, wodurch über 475 neue Betreuungsplätze für Kinder entstanden sind. Dennoch reiche das bisherige Gebührenniveau nicht aus, um die gestiegenen Kosten zu decken. Der Haushaltsentwurf 2025 hatte zunächst nur eine Steigerung um drei Prozent vorgesehen, die jedoch als unzureichend für die Kostendeckung eingestuft wurde. Entsprechend schlägt der Magistrat nun eine Gesamterhöhung um zehn Prozent vor.
Neue Sozialermäßigungen für Familien geplant
Die Erhöhung soll jedoch sozial verträglich gestaltet werden, betonte Bürgermeister Werner. Etwa 20 Prozent der Eltern in Langen erhalten bereits Unterstützung vom Kreis, der die Kitagebühren vollständig übernimmt. Zudem soll eine zusätzliche Sozialermäßigung eingeführt werden: Familien, die weniger als das 2,4-Fache der Sozialhilfe-Regelsätze verdienen, können künftig eine Reduzierung von zehn Prozent der Gebühren beantragen. Das Konzept orientiert sich an einem Modell aus Achern in Baden-Württemberg.
Kosten für Verpflegung steigen ebenfalls
Ein weiterer Aspekt der geplanten Gebührenerhöhung betrifft die Verpflegungskosten. Um weiterhin hochwertige Mahlzeiten anbieten zu können, wird der Verpflegungsbeitrag leicht angehoben. Wer nur die Vormittagsmahlzeit für sein Kind bucht, soll künftig fünf Euro (statt vier) pro Monat zahlen. Für die Ganztagesverpflegung ist eine Erhöhung von 98 auf 105 Euro monatlich vorgesehen.
Entscheidung am 5. Dezember
Ob die Gebührenerhöhung tatsächlich in Kraft tritt, entscheidet die Stadtverordnetenversammlung am 5. Dezember. Vorberatungen finden bereits am 7. und 12. November in den städtischen Ausschüssen statt. Angesichts der vorherigen Gebührenerhöhungen könnte dies die Belastung für Langener Haushalte weiter erhöhen.