Im Rahmen der Feierlichkeiten zu „1.250 Jahre Mainflingen“ ist am Donnerstag das Kunstwerk „Der Schimmel – ein Wappentier mit Mainhäuser Geschichte“ offiziell eingeweiht worden. Die neue Skulptur auf dem Verkehrskreisel an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße, Klein-Welzheimer Straße und Erwin-Grimm-Ring ist Teil des Projekts „Kunst vor Ort“ im Kreis Offenbach.
Zeitgenössische Kunst trifft regionale Tradition
Die Eisen-Skulptur des Dieburger Künstlers Daniel Amadeus Michel zeigt ein sich aufbäumendes Pferd, das in Bewegung tritt und sich zugleich aus seinem stählernen Umriss löst – ein symbolisches Bild für Wandlung und Erinnerung. Mit einer Höhe von rund 3,30 Metern und einer Breite von etwa 2,70 Metern ist das Werk weithin sichtbar. Es erinnert an den „verschwundenen Schimmel“ aus der lokalen Überlieferung, die Tradition der Leinreiterei sowie das Wappentier von Mainflingen.
Kunst als kollektives Gedächtnis
„Das Pferd steht für Last und Stolz zugleich – es reckt sich empor, blickt nach vorn und verweist doch auf eine Vergangenheit, die nicht vergessen werden will“, erklärte Künstler Michel. Kunst im öffentlichen Raum sei durchlässig für Geschichten, Erfahrungen und neue Perspektiven. Die Blickrichtung der Skulptur ist bewusst auf Seligenstadt ausgerichtet – als Verknüpfung von Kunst, Identität und Tradition.
Kulturelle Teilhabe und pädagogische Begleitung
Landrat Oliver Quilling würdigte das Projekt als „ein leuchtendes Beispiel für eine demokratische Kultur“ und betonte die Bedeutung kultureller Teilhabe in gesellschaftlich herausfordernden Zeiten. Bereits im Vorfeld der Enthüllung konnten Bürgerinnen und Bürger die Entstehung vor Ort miterleben. Gleichzeitig gestalteten Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Anna-Freud-Schule im Rahmen eines pädagogischen Projekts eine eigene Holzsilhouette des Schimmels mit selbst entworfenem Schulwappen.
Ein neues Wahrzeichen für Mainhausen
„Mit dieser Skulptur hat unsere Gemeinde mehr als ein Kunstobjekt – wir haben ein neues Wahrzeichen“, sagte Bürgermeister Frank Simon. Das Werk stärke die Verbindung der Menschen zu ihrem Ort und schlage eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Finanziert wurde das Kunstwerk mit 15.300 Euro durch die Sparkasse Langen-Seligenstadt.
Kunst im öffentlichen Raum seit 1999
Das Projekt „Kunst vor Ort“ wurde 1999 als Initiative des Kreises Offenbach und der Sparkasse Langen-Seligenstadt ins Leben gerufen. Ziel ist es, zeitgenössische Kunst mit regionaler Identität zu verbinden. Inzwischen wurden in zwölf von dreizehn Kreiskommunen Werke realisiert – lediglich Rödermark ist nicht beteiligt, da es außerhalb des Geschäftsgebiets der Sparkasse liegt. Weitere Informationen sind unter www.kreis-offenbach.de/kunst-vor-ort zu finden.