Ehrenamtliche Arbeit ist im Kreis Offenbach besonders stark ausgeprägt. Rund ein Drittel der Bevölkerung engagiert sich freiwillig in Vereinen, Verbänden, Organisationen oder in der Kommunalpolitik. Vor allem letztere ist das Aufgabengebiet von Gisela Schobbe und Dietrich Egner aus Mainhausen, die am Montag für ihre langjährige Tätigkeit in der Gemeindevertretung und im Gemeindevorstand ausgezeichnet wurden. Landrat Oliver Quilling überreichte ihnen bei einer Feierstunde im Bürgerhaus Mainflingen jeweils den Ehrenbrief des Landes Hessen.
Der Landrat bezeichnete das Ehrenamt als ein Band, das die Gemeinschaft stärkt. „Das selbst gewählte und freiwillige Engagement ist weit mehr als nur eine Aufgabe, sondern ein Ausdruck von Menschlichkeit, Solidarität und Zusammenhalt. Wer Organisationen und Vereine unterstützt und anderen hilft, ist ein stiller Held unseres Alltags“, sagte der Landrat während der Verleihung.
Gisela Schobbe setzte sich schon in jungen Jahren als stellvertretende Schulsprecherin des Goethe-Gymnasiums in Frankfurt für die Interessen anderer ein und trug die Wünsche und Forderungen der Schüler an entscheidender Stelle vor. Später engagierte sie sich in der Kommunalpolitik, zunächst in Rodgau, dann in Mainhausen. Sie arbeitete ab 1985 zwölf Jahre lang als Ortsvorsteherin mit Erfolg an der Weiterentwicklung des Rodgauer Stadtteils Hainhausen. Im Vorstand des SPD-Ortsvereins übernahm sie ebenfalls Verantwortung, 13 Jahre lang als Kassiererin, vier Jahre als Beisitzerin und ein Dutzend Jahre im Organisationsteam.
Nach dem Umzug nach Mainhausen war sie auch dort im SPD-Ortsverein aktiv und engagierte sich unter anderem als Schriftführerin sowie bis 2021 genau 16 Jahre lang als Vorsitzende. Bis heute arbeitet Gisela Schobbe als Beisitzerin im SPD-Ortsverein. Ehrenamtlich war sie auch über die Grenzen von Mainhausen hinaus aktiv, beispielsweise im SPD-Unterbezirksbeirat und als Delegierte für verschiedene Gremien auf Bezirks- und Landesebene. Ferner arbeitete sie von 2011 bis 2017 als Delegierte im Bezirks- und Landesverband der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen mit.
Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung brachte Gisela Schobbe in der Gemeindevertretung Mainhausen über 20 Jahre lang ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung ein. Auch weiterhin setzt sie sich für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger ein, diskutiert über lokale Themen, die die Menschen beschäftigen und trifft seit drei Jahren im Gemeindevorstand Entscheidungen zu kommunalpolitischen Fragen. Ihr soziales Engagement spiegelt sich insbesondere in ihrer 15-jährigen Mitgliedschaft im Ausschuss für soziale Themen der Gemeindevertretung wider. Zehn Jahre lang war sie in diesem Gremium federführend. Für ihre langjährige Mitarbeit und ihre Verdienste zum Wohl der Gemeinde Mainhausen wurde ihr 2022 die Ehrenbezeichnung „Gemeindeälteste“ verliehen.
Wie stark ihre soziale Ader ist, zeigt sich darüber hinaus im Engagement in der Evangelischen Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen. Dort hat die Mainhäuserin sich von 2010 an über fünf Jahre lang im Kirchenvorstand mit all ihrer Erfahrung aus der Arbeit mit Kindern eingebracht. „Das Ehrenamt ist ein Glücksfall für uns alle, denn dadurch entsteht eine Gemeinschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen und Unterstützung beruht“, sagte Landrat Oliver Quilling in seiner Laudatio.
„Ehrenbeigeordneter“ ist eine Auszeichnung, die Dietrich Egner bereits 2020 für die Verdienste um seinen Heimatort verliehen wurde. Der Mainhäuser hat sich über Jahrzehnte hinweg in der Gemeindevertretung und im Gemeindevorstand engagiert. Als Dietrich Egner vor rund 30 Jahren über die Liste der CDU in die Gemeindevertretung gewählt wurde, übernahm er sofort Verantwortung und engagierte sich als stellvertretender Vorsitzender. Zum Vorsitzenden wurde er von 1997 bis 2006 gewählt. Mit der breiten Palette der kommunalpolitischen Themen hat sich Dietrich Egner auch im Haupt- und Finanzausschuss, im Haupt- und Wirtschaftsausschuss und von 2016 an bis vor drei Jahren im Gemeindevorstand beschäftigt.
Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik entscheidet, findet eine große Vielfalt an Themen und Herausforderungen, die den Alltag der Bürgerinnen und Bürger unmittelbar betreffen. Mainhausen hat in diesem Spektrum einige Besonderheiten. Natur erleben, baden und entspannen, das können Interessierte im Erholungsgebiet Mainhäuser Seen. Welche Verpflichtungen und Aufgaben von Seiten der Gemeinde damit verbunden sind, das hat Dietrich Egner als Mitglied der Betriebskommission des Eigenbetriebs Badesee-Campingplatz Mainhausen erfahren.
Wie groß die Motivation des Mainhäusers ist, bei der Weiterentwicklung seiner Heimatgemeinde mitzuwirken, zeigt sich auch darin, dass Dietrich Egner sich in den vergangenen drei Jahrzehnten mit all seiner Berufs- und Lebenserfahrung in verschiedenen Gremien, Verbänden und Ausschüssen eingebracht hat. Auf der langen Liste der Mandate und Funktionen, die er übernommen hat, stehen etwa die Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes Langen-Seligenstadt, der Beirat der Sparkasse Langen-Seligenstadt oder der Abwasserverband Schleifbach, in dem er 28 Jahre lang als Stellvertretender Vorstand mitgearbeitet hat.
Damit die Gemeinde Mainhausen auch in der Region gehört wird, hat sich Dietrich Egner bereits seit 2001 für einige Jahre im Regionalverband FrankfurtRheinMain für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. „Mit der Verleihung des Landesehrenbriefes möchten wir die herausragenden Leistungen für die Gemeinschaft würdigen und der Öffentlichkeit deutlich machen, wie wichtig das Engagement für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist und dass die Arbeit eine Bereicherung für beide Seite darstellt“, sagte Landrat Oliver Quilling.
Quelle: PM Kreis Offenbach