Die illegale Abfallentsorgung in Dreieich und Neu-Isenburg entwickelt sich zu einem ernsthaften Problem. Der Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg (DLB AöR) sieht sich zunehmend mit wilden Müllablagerungen konfrontiert. Von Reifen im Wald über Sperrmüll am Straßenrand bis hin zu Bauschutt im Feld – die Formen des illegal entsorgten Mülls sind vielfältig.
Keine Verursacher ermittelbar
Wie der DLB AöR mitteilt, häufen sich die Meldungen von Bürgern über Müllablagerungen, für die keine Verursacher ermittelt werden können. In den meisten Fällen liegt der Unrat im öffentlichen Raum, wodurch der DLB verpflichtet ist, die Beseitigung zu veranlassen. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten zur legalen Entsorgung stößt diese rücksichtslose Praxis bei den meisten Bürgerinnen und Bürgern auf Unverständnis.
„Jeder Haushalt ist an die öffentliche Abfallentsorgung angeschlossen“, betont der DLB. Für größere Abfälle stehen zudem die Wertstoffhöfe zur Verfügung, und auch Sperrmüll kann bis zu vier Mal jährlich kostenlos abgeholt werden. Die Anmeldung dafür ist unkompliziert über die Webseite des DLB oder telefonisch möglich.
Alternative Entsorgungsmöglichkeiten
Neben der regulären Abfallentsorgung gibt es auch Optionen für größere Mengen, etwa bei Umbauten oder Haushaltsauflösungen. Private Anbieter in Dreieich und Neu-Isenburg stellen Container bereit oder nehmen Abfälle gegen eine Gebühr entgegen. Doch trotz dieser Angebote entscheiden sich manche weiterhin für illegale Entsorgung, was nicht nur der Umwelt, sondern auch dem städtischen Haushalt schadet.
Littering als weiteres Problem
Neben den großen Ablagerungen verzeichnet der DLB auch eine Zunahme von „Littering“ – dem achtlosen Wegwerfen von Müll im öffentlichen Raum. Obwohl Dreieich und Neu-Isenburg eine sehr gute Ausstattung an Papierkörben aufweisen, landet Müll oft einfach auf der Straße. Im Vergleich zu Berlin, wo auf 1.000 Einwohner etwa sieben Papierkörbe kommen, sind es in Dreieich und Neu-Isenburg mehr als elf Papierkörbe pro 1.000 Einwohner, berichtet der DLB.
Bürgerbeteiligung und Konsequenzen
Um die Situation zu verbessern, plant der DLB verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen gegen Vermüllung. Es liegt jedoch auch an den Bürgerinnen und Bürgern, ihren Teil beizutragen. „Illegale Abfallentsorgung ist kein Kavaliersdelikt“, mahnt der DLB. Die damit verbundenen Entsorgungskosten und der Zeitverlust behindern die eigentlichen kommunalen Aufgaben und belasten letztlich die Steuerzahler.