In Neu-Isenburg haben sich in letzter Zeit vermehrt Nilgänse am Dreiherrnsteinplatz angesiedelt. Die Stadt warnt dringend davor, diese oder andere Wildtiere zu füttern. Nilgänse gelten als invasive Art und verdrängen heimische Vogelarten wie Enten. Zudem führen sie zu starken Verschmutzungen durch Kot und beschädigen Grünflächen durch übermäßiges Abgrasen.
Neben den Nilgänsen werden auch andere Wildtiere wie Waschbären, Füchse oder Wildschweine zunehmend in Städten gesichtet. Ein Grund dafür ist das reichhaltige Nahrungsangebot durch Essensreste, offene Mülltonnen und absichtliche Fütterungen.
Negative Folgen von falscher Tierliebe
Viele Menschen füttern Wildtiere aus gut gemeinter Tierliebe, doch dies kann schwerwiegende Folgen haben. Die Stadt erklärt, dass das Füttern von Wasservögeln mit Brot nicht nur ungeeignet für die Tiere ist, sondern auch Gewässer verschmutzt und kippen lassen kann.
Ein weiteres Problem ist, dass Wildtiere ihre natürliche Scheu verlieren. Während bettelnde Tiere zunächst niedlich wirken, kann daraus Aggressivität entstehen, wenn sie gezielt auf Menschen zugehen, um Futter zu erzwingen. Zudem kann eine übermäßige Fütterung zu einer starken Vermehrung einzelner Arten wie Tauben oder Ratten führen. Dies geschieht auf Kosten anderer Wildtiere, die verdrängt werden, weil sie nicht von den ausgebrachten Futterresten profitieren können.
Fütterungsverbot in Neu-Isenburg
Die Stadt weist darauf hin, dass das Füttern von Wildtieren in Neu-Isenburg streng verboten ist. Laut § 30 des Hessischen Jagdgesetzes ist das Füttern von größeren Wildtieren wie Rehen und Wildschweinen strafbar. Zusätzlich regelt die Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Neu-Isenburg, dass auch das Auslegen von Futter für Tauben, Enten, Gänse oder Fische verboten ist.
Winterfütterung von Vögeln sinnvoll, aber richtig
Obwohl die Stadt das Füttern von Wildtieren untersagt, wird eine gezielte Winterfütterung von Vögeln von Naturschutzverbänden empfohlen. Dies dient nicht nur dem Artenschutz, sondern hilft auch, Kindern und Erwachsenen die Natur näherzubringen. Wie eine artgerechte Fütterung aussieht, kann man unter anderem beim Naturschutzbund Deutschland nachlesen.
Nachhaltige Alternativen zur Fütterung
Anstatt Wildtiere zu füttern, empfiehlt die Stadt eine naturnahe Gestaltung von Gärten und Grünflächen. Der Verzicht auf Pestizide und der Erhalt von Wildblumenwiesen, Hecken und natürlichen Wasserstellen bieten genügend Nahrung und Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Kleintiere. So kann der Bestand heimischer Arten langfristig gesichert werden, ohne ökologische Schäden zu verursachen.