Nach über fünf Jahrzehnten Gastronomietradition hat das Restaurant „Kupferkanne“ Ende Mai seine Türen endgültig geschlossen. Die Familie Lujanovic, die das Lokal in der Robert-Stolz-Straße seit 2017 betrieb, verabschiedet sich mit Dank und Wehmut von ihren Gästen. Der Eigentümer der Liegenschaft plant eine Neuentwicklung ohne Gastronomie – künftig sollen dort barrierefreie Wohnungen entstehen.
Dank an Gäste und Wegbegleiter
„Wir bedanken uns besonders bei der Hauseigentümerfamilie für ihre Gastfreundschaft, aber auch bei unseren zahlreichen Gästen einschließlich dem großen Stammpublikum. Wir blicken auf eine sehr schöne Zeit zurück“, erklärt Ivanka Lujanovic. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Ehemann Slaven das Lokal übernommen und zu einem beliebten Treffpunkt ausgebaut. Zuvor hatte Slaven Lujanovic als Koch in Offenbach gearbeitet und mit kroatischer Küche wie Pljeskavica und Raznjici, aber auch mit Fischgerichten und deutschen Klassikern überzeugt.
Ein Ort für Feste und Begegnung
Die Kupferkanne war über Jahrzehnte Anlaufstelle für Familienfeiern, Betriebsessen und besondere Abende. Bis zu 110 Personen fanden Platz in den gemütlichen Räumen. Auch internationale Delegationen wurden regelmäßig bewirtet. „Zur lieb gewordenen Tradition hatte sich der Besuch der offiziellen Delegationen der Partnerstädte Meiningen und Laakirchen am Samstagabend des Europafestes in der Kupferkanne entwickelt“, erinnert sich Bürgermeister Manuel Friedrich. Er bedauert die Schließung: „Mit der Kupferkanne verliert Obertshausen nicht nur ein traditionsreiches Restaurant, sondern auch einen Ort der Begegnung und des Miteinanders.“
Zukunft: Wohnen statt Gastronomie
Die Liegenschaft soll in eine neue Richtung entwickelt werden. Laut Mitteilung der Stadt Obertshausen ist kein Gastronomiebetrieb mehr vorgesehen. Stattdessen plant der Eigentümer gemeinsam mit der K&M Capital Immobilien GmbH eine Nutzungsänderung, durch die zusätzlich zu bestehenden Wohnungen barrierefreier Wohnraum entstehen soll. Der Friseursalon am Standort bleibt erhalten.
Die Familie Lujanovic verlegt ihren Lebensmittelpunkt nach Riedstadt, wo der 13-jährige Sohn bereits eine Schule besucht. Bürgermeister Friedrich wünschte der Familie zum Abschied alles Gute.