Die Malteser im Stadt- und Landkreis Offenbach haben ihre Neubaupläne in Dietzenbach überdacht und angepasst. Grund für die Umplanung ist die starke Kostenentwicklung im Bausektor, die das ursprüngliche Konzept ins Wanken brachte. Wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Städte Dietzenbach und Obertshausen sowie des Malteser Hilfsdienstes hervorgeht, wird nun ein zweigleisiger Ansatz verfolgt: Die Malteser werden künftig sowohl von Dietzenbach als auch von Obertshausen aus tätig sein.
„Als wir vor rund drei Jahren die ersten Gespräche bezüglich unseres geplanten Neubauprojektes in Dietzenbach führten, konnte keiner ahnen, wie sich durch verschiedene Einflüsse die Baukosten zukünftig entwickeln und welche Auswirkungen das hat“, erklärt Roy Kanzler, Diözesangeschäftsführer der Malteser in der Diözese Mainz. Die nun gefundene Lösung sei für alle Beteiligten tragfähig und zukunftsorientiert.
Obertshausen bleibt Malteser-Standort
In Obertshausen bleiben die ehrenamtlichen Strukturen der Malteser fest verankert. Die Räumlichkeiten in der Bieberer Straße werden modernisiert und stehen künftig weiterhin für den Katastrophenschutz, den Hospizdienst, die Jugendarbeit, die Erste-Hilfe-Ausbildung sowie weitere Einsatzdienste zur Verfügung. Bürgermeister Manuel Friedrich begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich: „Ich freue mich, dass die Malteser in der Stadt Obertshausen zuverlässig vertreten bleiben und ihre ehrenamtlichen Dienste weiterhin vor Ort anbieten. Dies ist ein Gewinn für die Menschen in Obertshausen.“
Dietzenbach wird Zentrum für Hauptamt
In der Kreisstadt Dietzenbach wollen die Malteser künftig ihre sozialunternehmerischen Dienste bündeln. Dazu zählen unter anderem der Menüservice und der Fahrdienst. Für diese Zwecke soll eine passende Immobilie zur Miete gefunden werden, die langfristig als zentraler Standort für rund 240 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze dienen könnte.
Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang sieht darin eine große Chance für seine Stadt: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Malteser in Dietzenbach ein passendes Mietobjekt finden werden und werde den Prozess durch unsere Wirtschaftsförderung eng begleiten. Dies ist ein Vorteil für die gesamte Region des Landkreises Offenbach und der Städte Obertshausen und Dietzenbach.“
Stärkung von Haupt- und Ehrenamt
Die neue Struktur verfolgt das Ziel, sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Angebote der Malteser weiterzuentwickeln. Die duale Präsenz in Obertshausen und Dietzenbach soll es ermöglichen, flexibel auf regionale Bedarfe zu reagieren und die Gemeinschaft mit vielfältigen Diensten zu unterstützen. „Durch die Stärkung an zwei Standorten werden wir weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft leisten können“, so Roy Kanzler.
Mit der getroffenen Entscheidung ist ein jahrelanger Planungsprozess zu einem konstruktiven Abschluss gebracht worden – und das unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Für die Menschen in Obertshausen und Dietzenbach bleibt die Malteser-Arbeit damit nicht nur erhalten, sondern erhält sogar neue Impulse.