Mit einem Festakt hat die Volkshochschule Offenbach das 30-jährige Bestehen des Start Projekts gefeiert. Die Produktionsschule gilt als eines der frühesten und dauerhaft erfolgreichsten Angebote seiner Art in Hessen. Zielgruppe sind Jugendliche ohne Schulabschluss oder berufliche Orientierung, die im Rahmen des Projekts schulisch und praktisch auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet werden.
Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber bezeichnete das Start Projekt als „eine Offenbacher Erfolgsgeschichte, die schon zahlreichen jungen Menschen eine zweite Chance für ihren Berufsstart gegeben hat“. Seit 2019 ist es organisatorisch der vhs Offenbach zugeordnet.
Lernen, arbeiten, Perspektiven entwickeln
Im Start Projekt arbeiten Jugendliche im Bereich Gastronomie und können ihren Hauptschulabschluss nachholen. Unterstützt werden sie dabei von Sozialpädagogen und Fachanleitenden. Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß hob hervor: „In unserer Stadt gibt es leider auch Jugendliche ohne Schulabschluss, ohne berufliche Orientierung und zum Teil mit fehlenden Sprachkenntnissen. Hier im Start Projekt werden die Voraussetzungen geschaffen, die es braucht, um sie zu fördern.“
Die Vorsitzende des Hessischen Volkshochschulverbands, Heike Habermann, würdigte den Bildungsansatz des Projekts als wichtigen Beitrag zur sozialen Teilhabe: „Hier wird eine tolle sozialpädagogische Arbeit im gesamten Team für mehr Respekt und mehr Zusammenhalt in unserer Stadt Offenbach und in der hessischen vhs-Familie geleistet.“
Starke Ergebnisse trotz schwieriger Bedingungen
Rückblickend auf die Projektgeschichte erinnerte Sozialdezernent Martin Wilhelm an schwierige Anfangsjahre, etwa eine Zuschusskürzung direkt zum Start. Dennoch habe das Projekt mit „außergewöhnlichem Erfolg“ Bestand gehabt. Wilhelm: „Die vielen Jugendlichen, die hier ihren Abschluss machen konnten und in einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz vermittelt wurden, danken es ihm heute noch.“
Projektleiterin Nadine Gausa würdigte besonders das langjährige Engagement der Berufsschullehrkräfte der Käthe-Kollwitz-Schule. Seit 2014/2015 haben 70 Prozent der Teilnehmenden den Hauptschulabschluss geschafft, über 60 Prozent fanden im Anschluss eine Ausbildungsstelle oder andere Anschlussperspektiven.
„Los!“ – Neues Logo und neue Motivation
Zum Jubiläum wurde auch das neue Logo des Projekts vorgestellt. Das junge Markenzeichen „Los!“ soll ein Signal sein: „Nimm dein Leben in deine Hände! Nutze deine zweite Chance! Jetzt!“
Die musikalische Begleitung des Festakts übernahm die Schulband der Mathildenschule – passend zum Anlass unter dem Namen „MagicBand“.