Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen in Stadt und Kreis Offenbach ist im Juli 2025 erneut gestiegen. Wie die Arbeitsagentur mitteilt, waren zum Stichtag 19.084 Personen ohne Beschäftigung – 557 mehr als im Vormonat und 1.714 mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,8 Prozent. Im Juni betrug sie noch 6,6 Prozent, im Juli 2024 lag sie bei 6,2 Prozent.
Saisonale Effekte beeinflussen Statistik
Carmen Giss, Vorsitzende der Geschäftsführung der Offenbacher Agentur für Arbeit, ordnet die Entwicklung ein: „Der Zugang an jungen Leuten, die sich nach dem Abschluss der Ausbildung oder Schule – oft vorübergehend – arbeitslos gemeldet haben, ist einer der Treiber für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im abgelaufenen Monat.“ Darüber hinaus sei das Quartals- und Halbjahresende im Juni regelmäßig ein Faktor für steigende Zahlen, da viele Befristungen auslaufen und Nachbesetzungen häufig erst nach der Urlaubszeit erfolgen. Giss fasst zusammen: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit verdeutlicht, dass der Arbeitsmarkt angespannt bleibt.“
Ausbildungsmarkt bleibt in Bewegung
Trotz der saisonal bedingten Entwicklung sieht die Arbeitsagentur auch Chancen, insbesondere für Jugendliche. „In den Wochen unmittelbar vor und auch noch nach Ausbildungsbeginn pulsiert der Ausbildungsmarkt, weil Bewerber/innen wie Betriebe endgültige Zusagen immer weiter nach hinten verschieben. Jugendliche haben durchaus noch gute Chancen auf die Ausbildung ihrer Wahl“, so Giss.
Offenbach mit weiterhin hoher Quote
In der Stadt Offenbach waren im Juli 7.703 Personen arbeitslos gemeldet – ein Anstieg um 122 Personen oder 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Juli 2024 ergibt sich ein Zuwachs von 485 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 9,5 Prozent. Im Juni lag sie bei 9,3 Prozent, im Vorjahresmonat bei 9,0 Prozent.
Mehr Arbeitslose auch im Landkreis
Im Landkreis Offenbach waren im Juli 11.381 Menschen arbeitslos. Das sind 435 Personen mehr als im Juni und 1.229 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,6 Prozent (Juni: 5,4 Prozent; Juli 2024: 5,1 Prozent).
Langzeitarbeitslosigkeit weiter auf hohem Niveau
Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit mindestens einem Jahr ohne Beschäftigung sind. Im Juli waren 6.805 Menschen in dieser Kategorie registriert – 84 mehr als im Juni und 563 mehr als im Vorjahresmonat. 6.231 von ihnen befanden sich im Bereich der Grundsicherung nach dem SGB II, 574 im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III). Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen lag bei 35,7 Prozent.
Zahl der Arbeitsaufnahmen gesunken
Im Juli meldeten sich 3.845 Personen neu arbeitslos, das sind 2,4 Prozent weniger als im Juli 2024. Rund 39 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, ein Viertel aus Ausbildung oder Weiterbildung, weitere 25 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 3.281 Menschen ihre Arbeitslosigkeit – 9,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 30,2 Prozent nahmen eine Beschäftigung auf, 16,5 Prozent wechselten in Aus- oder Weiterbildung, 38,6 Prozent meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.















