Am Freitagnachmittag sind in Offenbach und Rodgau erneut Senioren Opfer von skrupellosen Schockanrufen geworden. Wie das Polizeipräsidium Südosthessen mitteilt, erbeuteten die Täter mit der bekannten „Unfall-und-Kaution“-Masche mehrere zehntausend Euro in bar und Schmuck. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Hinweisen zu den Tätern.
Dreiste Lügen erzwingen Übergaben
In allen drei Fällen erzählten die Betrüger ihren Opfern, dass ein naher Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem Menschen schwer verletzt oder sogar getötet worden seien. Um eine angeblich drohende Haft abzuwenden, müssten hohe Summen als Kaution gezahlt werden. Diese erfundene Geschichte versetzte die Senioren derart in Panik, dass sie den Forderungen nachkamen.
In der Straße „Am Flachsberg“ in Rodgau-Dudenhofen übergab eine Seniorin Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Euro. Die Beute war in einer gelben Mülltüte verpackt, die sie einem etwa 30 bis 40 Jahre alten, 1,70 Meter großen Mann mit kräftiger Statur übergab. Laut Polizei trug der Täter eine dunkle Langarmjacke, eine lange Hose mit möglichem Muster und hatte eine Zigarette in der Hand.
Ebenfalls in Rodgau, diesmal in der Dudenhöfer Straße in Jügesheim, wurde eine weitere Rentnerin mit derselben Masche um eine fünfstellige Bargeldsumme gebracht.
Ein dritter Fall ereignete sich in Offenbach: Eine hochbetagte Frau übergab den Betrügern in der Staudenstraße eine noch deutlich höhere Summe. Der Abholer flüchtete anschließend in Richtung Brandenburger Straße. Eine Beschreibung des Täters liegt bislang nicht vor.
Kriminalpolizei prüft Zusammenhang der Fälle
Die Polizei prüft, ob es zwischen den drei Fällen einen Zusammenhang gibt. Beobachtungen oder Hinweise zu den Abholern werden unter der Rufnummer 069 8098-1234 entgegengenommen.
Polizei warnt vor Schockanrufen
Die Polizei warnt erneut vor der perfiden Schockanruf-Masche. „Die echte Polizei verlangt niemals Geld am Telefon“, heißt es in der Mitteilung. Senioren sollten sich nicht unter Druck setzen lassen und im Zweifelsfall sofort auflegen. Wer einen solchen Anruf erhält, sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 informieren.
Die Polizei appelliert zudem an Angehörige, ihre älteren Verwandten über diese Betrugsmaschen aufzuklären, um sie vor den dreisten Tätern zu schützen.