Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) setzt künftig auf Künstliche Intelligenz zur Unterstützung ihrer Betriebsabläufe. Ein mit Kameras und Sensoren ausgestatteter Roboterhund soll im Energiewerk Risiken erkennen, Messinstrumente ablesen und die Sicherheit erhöhen. Vorstandschef Dr. Christoph Meier erklärte, dass der sogenannte „Energy-Dog“ bereits im Juli 2024 getestet wurde und sich nach nur 90 Minuten Training selbstständig durch das Kraftwerk bewegen konnte. Ab März wird der vierbeinige Roboter dauerhaft im Einsatz sein.
Digitalisierung und KI in der Energiebranche
Neben dem Roboterhund setzt die EVO verstärkt auf digitale Lösungen. Ein neues Online-Portal ermöglicht Elektro-Installateuren seit Ende 2024 die Anmeldung von Wallboxen, Wärmepumpen und PV-Anlagen. Dabei prüft eine KI die Anträge auf Vollständigkeit und stellt sie für die weitere Bearbeitung zusammen. Zudem nutzen mittlerweile über 260 EVO-Mitarbeiter KI-gestützte Programme wie ChatGPT und Co-Pilot, die mit Outlook, Word und Excel verknüpft sind.
Positives Geschäftsjahr 2024
Die EVO verzeichnete im Jahr 2024 einen Jahresüberschuss von 27 Millionen Euro, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hauptgründe für das bessere Ergebnis waren das profitable Windgeschäft sowie höhere Stromnetzentgelte aufgrund verstärkter Investitionen. Gleichzeitig sanken die Umsatzerlöse leicht auf 476,4 Millionen Euro, während das Eigenkapital auf 200,7 Millionen Euro anstieg.
Investitionen in erneuerbare Energien
Die EVO treibt mehrere Großprojekte voran, darunter die Erweiterung des Hochspannungsnetzes für Stadt und Kreis Offenbach. Die Kapazität soll um das Fünffache erhöht werden, um rund 500.000 Menschen und 34.000 Unternehmen besser zu versorgen. Zudem plant die EVO den Umbau ihres Energiewerks zu einem Zentrum der Dekarbonisierung mit Anlagen zur Abwärmenutzung, einem Fernwärmespeicher und einer Power-to-Heat-Anlage.
Nachhaltige Aufforstung als Ausgleich
Für den Ausbau des Energiewerks muss eine Waldfläche von fünf Hektar weichen. Zum Ausgleich werden an anderer Stelle neue Bäume gepflanzt. Bereits im November 2024 wurden in Dietzenbach 4.000 Bäume auf einer Hektar großen Fläche gesetzt. Weitere Pflanzungen sind in Heusenstamm, Rodgau und Offenbach geplant.
EVO als Vorreiter der Energiewende
Vorstandschef Meier betonte, dass die EVO weiterhin in erneuerbare Energien investieren wird. Die regionale Wertschöpfung sei laut einer aktuellen Studie auf 130 Millionen Euro gestiegen, unter anderem durch Löhne, Investitionen und Steuern. Ziel sei es, unabhängiger von Energieimporten und Preisschwankungen auf dem globalen Markt zu werden.