Im Zeitraum vom 12. bis 17. Mai 2025 lässt die Stadt Offenbach im Schultheis-Weiher großflächig Wasserpflanzen mähen. Hintergrund ist ein sich über Jahre verschärfendes ökologisches Ungleichgewicht, das unter anderem durch hohe Nährstoffeinträge verursacht wird. In der Vergangenheit war es in den Sommermonaten wiederholt zu plötzlichen Zusammenbrüchen der Pflanzenbestände gekommen, was in der Folge zu einer starken Trübung des Wassers, Sauerstoffmangel und einer kritischen Belastung der Fischpopulation geführt hatte.
Fünf Hektar werden bearbeitet
Mit der gezielten Mahd auf rund fünf Hektar der insgesamt etwa 10,4 Hektar großen Wasserfläche will die Stadt ein erneutes Massensterben der Pflanzen frühzeitig verhindern. Gleichzeitig sollen durch die Entnahme der Biomasse überschüssige Nährstoffe dem Gewässer entzogen werden. Diese sogenannte „Nährstofffalle“ ist ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die fortschreitende Eutrophierung – einem Prozess, bei dem Phosphor- und Stickstoffüberschüsse das Wachstum von Algen und Cyanobakterien (umgangssprachlich: Blaualgen) fördern.
Badebetrieb bleibt uneingeschränkt möglich
Das Mähboot wird während der Maßnahme täglich auf dem See im Einsatz sein. Um mögliche Gefährdungen auszuschließen, bittet die Stadt alle Badegäste, dem Boot ausreichend Platz zu lassen. Der Badebetrieb selbst muss nicht unterbrochen werden. Das geerntete Schnittgut wird zunächst auf der Liegewiese zwischengelagert und anschließend durch die Stadtservicegesellschaft ESO abtransportiert.
Langfristige Lösungen in Planung
Seit Anfang der 2000er Jahre wird der Schultheis-Weiher als ökologisch belastetes Gewässer eingestuft. Besonders problematisch ist die stetige Nährstoffzufuhr über das Grundwasser aus dem Umland. Deshalb arbeitet die Stadt aktuell parallel zur Mahd an einem umfassenden Konzept, das langfristig zur Reduzierung der Nährstoffeinträge beitragen soll. Die Ausarbeitung soll bis Herbst 2025 vorliegen und als Grundlage für weitere Entscheidungen zur Gewässersanierung dienen.