Unter dem Leitsatz „Hier & Jetzt“ hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main am 19. Mai rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum Jahresempfang 2025 eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, was den Wirtschaftsstandort Stadt und Kreis Offenbach im nationalen und internationalen Wettbewerb auszeichnet – und wie seine Attraktivität weiter gesteigert werden kann.
Schoder-Steinmüller: „Verlässlichkeit statt Vision allein“
IHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller betonte in ihrer Begrüßung die Notwendigkeit, Standortfragen entschieden und zielgerichtet anzugehen. „Um unseren Standort Stadt und Kreis Offenbach erfolgreich weiterzuentwickeln, brauchen wir jetzt den Mut zu gestalten, den Willen zu entscheiden und ein Mindset, das offen ist für Möglichkeiten und Neuerungen“, so Schoder-Steinmüller.
Die sieben Handlungsfelder der IHK-Strategie reichen von Fachkräftesicherung über Flächenentwicklung bis zur Stärkung der Innenstädte. Insbesondere verwies die Präsidentin auf den Masterplan und das Zukunftskonzept Innenstadt in Offenbach sowie „Standort Plus Kreis Offenbach“, die erste Erfolge wie Unternehmensansiedlungen und Beschäftigungszuwachs gezeigt hätten. Ihr Appell: „Unsere Unternehmen brauchen nicht nur ein schönes Zielbild für morgen, sondern auch Verlässlichkeit und konkrete wirtschaftspolitische Verbesserungen im ‚Hier und Jetzt‘.“
Standort Offenbach im internationalen Vergleich
Eric Menges, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH – International Marketing of the Region, beleuchtete den Wirtschaftsstandort aus globaler Perspektive. Die Region profitiere von ihrer zentralen Lage, der guten Verkehrsanbindung und einem hohen Maß an Internationalität. Frankfurt RheinMain sei als Standort führender Branchen wie Finanzwirtschaft, Life-Sciences und Automotive international anerkannt. Herausforderungen wie Flächenknappheit und der Fachkräftemangel erforderten jedoch gemeinsame Strategien. Menges unterstrich: „Wir sind alle Botschafter unserer Region und stolz darauf, hier zu leben und zu arbeiten.“
Unternehmen loben Vielfalt und Infrastruktur
Einblicke aus der lokalen Unternehmenspraxis ergänzten die Standortanalyse. Johann Gensert, Inhaber des Hotels Odenwaldblick in Rödermark, betonte: „Mitten im Grünen und direkt vor den Toren der Metropolregion Frankfurt: Dieser Standort zeichnet unser Business-Natur-Hotel seit über 60 Jahren aus.“
Joanna Cimring, Geschäftsführerin der Brand Factory GmbH in Offenbach, lobte die Vielfalt der Stadt: „Offenbach als Standort für unsere Werbeagentur tut uns gut – Diversität, Offenheit und Kreativität sind die Grundpfeiler für unsere Arbeit.“ Ihre Kollegin Janina Bommersheim betonte die Bedeutung guter Ausbildung: „Gute Ausbildung bedeutet, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Wachstum zu ermöglichen.“
Auch die SAMSON AG, die derzeit ihren neuen Firmensitz auf dem Innovationscampus errichtet, sieht großes Potenzial. Projektleiter Sven Donner sagte: „Offenbach ist ein traditionsreicher Industriestandort mit hervorragender Lage und Infrastruktur. Die Nähe zu unserem bisherigen Standort ermöglicht es unseren Mitarbeitenden, ihren Lebensmittelpunkt beizubehalten. Damit schaffen wir die besten Voraussetzungen, um gemeinsam mit Offenbach zu wachsen.“