Die Stadtpolizei Offenbach hatte im Oktober alle Hände voll zu tun. Neben einer Vielzahl an Verkehrskontrollen und Einsätzen im Bereich Ruhestörungen wurden auch spektakuläre Fälle von illegalem Glücksspiel und Stromklau aufgedeckt. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Offenbach bot der vergangene Monat ein breites Spektrum an Herausforderungen – von tierischen Einsätzen bis hin zu Halloween-Übergriffen.
Ruhestörungen gehen dank Kälte zurück
Der wechselhafte und kalte Oktober sorgte für eine Entspannung bei Ruhestörungen. In den ersten zwei Wochen des Monats wurden noch bis zu 30 Einsätze pro Woche gemeldet, in den letzten Oktoberwochen sank die Zahl auf 7 bis 18. Besonders tragisch war ein Fall in der ersten Woche, bei dem eine 16-Jährige überfordert war, weil sie allein auf ihre fünf jüngeren Geschwister aufpassen musste. Die Mutter war betrunken und kaum ansprechbar, weshalb das Jugendamt eingeschaltet wurde.
Verkehrsverstöße: Tausende Verwarnungen und Abschleppaktionen
Auch im Oktober kontrollierte die Stadtpolizei intensiv den Verkehr. Durchschnittlich wurden an 23 Orten pro Woche Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, bei denen zwischen 54 und 406 Verfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen eingeleitet wurden. Besonders auffällig war die dritte Oktoberwoche mit 2.644 Verwarnungen wegen Falschparkens und anderer Verstöße.
Zu den gravierendsten Fällen gehörte ein Lastwagenfahrer ohne Führerschein und Aufenthaltsgenehmigung, der zur Abschiebung ausgeschrieben war. Insgesamt mussten zwischen 13 und 36 Fahrzeuge pro Woche abgeschleppt werden, da Fahrer nicht erreichbar waren oder Einfahrten und Halteverbote blockiert wurden.
Illegales Glücksspiel und Verstöße in Gewerbebetrieben
Bei gemeinsamen Kontrollen mit dem Ordnungsamt deckte die Stadtpolizei mehrere Fälle von illegalem Glücksspiel auf. In einer Gaststätte wurden nicht genehmigte Geldspielgeräte sichergestellt, und ein Raum, der vermutlich als Spielstätte genutzt wurde, musste versiegelt werden. Eine andere gut besuchte Gaststätte, die ohne Erlaubnis betrieben wurde, wurde geschlossen.
Ein weiterer Einsatz führte zu der Sicherstellung von E-Zigaretten mit einem Fassungsvermögen von mehr als zwei Millilitern, was laut Tabakgesetz unzulässig ist. Diese wurden aus dem Verkauf genommen, und die zuständige Behörde wurde informiert.
Stromklau und weitere Konflikte im Alltag
In einem besonders brisanten Fall deckte die Stadtpolizei einen Stromklau auf: Ein Vermieter hatte Strom von einem Mieter abgezapft, der dadurch eine Nachzahlung von 4.000 Euro erhielt. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Elektriker und dem Vermieter, der die Überprüfung verhindern wollte, erhielt der Vermieter eine Strafanzeige.
Auch Konflikte im Krankenhaus beschäftigten die Beamten. So wurde ein Patient, der das Sana-Klinikum ohne ärztliche Zustimmung verlassen wollte, nach einem längeren Gespräch doch noch zur Behandlung überzeugt.
Tierische Einsätze und Halloween-Streiche
Zahlreiche tierische Einsätze prägten den Oktober: Im Dreieichpark wurde ein Hundehalter beim Trennen zweier unangeleinter Hunde gebissen. Ein weiterer Fall betraf einen zurückgelassenen Kangal, der in schlechter Verfassung in eine Tierklinik gebracht wurde. Die Halterin durfte den Hund nicht zurückerhalten, da sie keine Genehmigung für einen gefährlichen Hund vorweisen konnte.
Am Halloween-Abend zündeten Jugendliche illegal Feuerwerkskörper und warfen Eier auf Häuser. In zwei Fällen konnten die Verantwortlichen ermittelt und an ihre Eltern übergeben werden.
Einsätze im Dienste der Ordnung
Neben den spektakulären Fällen verzeichnete die Stadtpolizei auch Routineeinsätze wie die Ermittlung von Aufenthaltsorten oder die Überwachung von Baustellen. Ein Auftrag führte zur Entdeckung schwerer Verstöße bei einer Asphaltfirma, darunter überladene Lastwagen und der Einsatz von Diesel als Trennmittel – ein klarer Verstoß gegen Umweltvorschriften.