Die GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach treibt den Ausbau der Fernwärmeversorgung in ihren Liegenschaften voran. Rund 37 Prozent der vermieteten Wohnfläche werden bereits durch Fernwärme beheizt. In den nächsten fünf Jahren sollen bis zu 260 weitere Wohnungen umgerüstet werden, um den städtischen Klimazielen für 2045 näherzukommen.
Aktuelle Projekte und Investitionen
Derzeit wird in der Liebigstraße an der Fernwärmeanbindung von 59 Wohnungen gearbeitet. Die Wärmeversorgung startet nach Abschluss der geplanten Haussanierungen und soll ab der nächsten Heizperiode verfügbar sein. Ähnliche Projekte laufen bereits im Franz-Liszt-Quartier und an der Schopenhauerstraße, wo 121 Wohnungen angeschlossen werden. Insgesamt hat die GBO für diese Maßnahmen rund 200.000 Euro investiert, ohne die erforderlichen Änderungen an den Heizsystemen einzurechnen.
Vorteile der Fernwärme
Stadtkämmerer Martin Wilhelm betont die Vorteile der Fernwärme: „Sie ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch unabhängig von den Schwankungen auf den fossilen Energiemärkten.“ Die Fernwärme wird von der EVO, dem städtischen Energieversorger, bereitgestellt, was die Versorgungssicherheit erhöht.
Einbindung der Mieterschaft
Die Umrüstung auf Fernwärme wird von umfangreichen Planungen begleitet. Der Aufwand für die Mieterinnen und Mieter hängt davon ab, ob die Gebäude zentral oder dezentral mit Gas beheizt werden. Während zentrale Anlagen vergleichsweise einfach auf Fernwärme umgestellt werden können, erfordern dezentrale Systeme eine aufwändigere Integration.
Zukunftspläne: Kommunaler Wärmeplan in Arbeit
Ein kommunaler Wärmeplan soll festlegen, wie Offenbach seine Energieversorgung bis 2045 auf erneuerbare Energien und Abwärme umstellt. Die GBO arbeitet hier eng mit der Stadt, der EVO und anderen wohnungswirtschaftlichen Akteuren zusammen. Gemeinsam vertreten sie rund 8.000 Wohnungen und stimmen ihre Bedarfe ab, um den Ausbau der Fernwärme gezielt voranzutreiben.
Alternative Energien als Ergänzung
Fernwärme ist nicht überall möglich. „Wo wir keinen Anschluss an eine Fernwärmeleitung legen können, werden wir auf alternative Energiequellen wie Wärmepumpensysteme umrüsten“, erklärt Ulrich Lemke, Leiter der Abteilung Neubau und energetische Sanierung. Dabei sollen ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.