Der Schlosspark Rumpenheim in Offenbach soll mit einer nachhaltigen Bewässerungsanlage fit für die Zukunft gemacht werden. Wie die Stadt Offenbach mitteilt, hat der Magistrat das Projekt beschlossen. Nun müssen die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 30. Januar endgültig zustimmen. Die geplante Anlage soll langfristig den denkmalgeschützten Park vor den Folgen des Klimawandels schützen und gleichzeitig Ressourcen schonen.
Neue Bäume, altes Problem: Trockenheit
Der Schlosspark hat in den letzten Jahren stark unter Trockenheit gelitten, was zum Verlust zahlreicher Bäume geführt hat. Um den Park zu revitalisieren, pflanzt die Stadt rund 100 neue, hitze- und trockenheitsresistente Bäume. Diese Jungbäume benötigen jedoch in den ersten fünf Jahren intensive Bewässerung, um sich zu etablieren. Hier setzt die geplante Anlage an, die auf ein innovatives Regenwassermanagement setzt.
System aus Zisterne und Brunnen
Das Kernstück der neuen Anlage wird eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 60 Kubikmetern sein, die Regenwasser von umliegenden Dachflächen sammelt. Überschüssiges Wasser wird durch ein Rigolensystem versickert, um neues Grundwasser zu bilden. Für Dürreperioden ist ein Grundwasserbrunnen vorgesehen, der die Zisterne bei Bedarf auffüllt. Ein etwa 1.000 Meter langes Leitungssystem soll das Wasser zu 13 Entnahmestellen im Park transportieren.
Schlossdächer bleiben außen vor
Ursprünglich war geplant, auch die Dächer des Schlosses in das System zu integrieren. Doch laut Paul-Gerhard Weiß, Stadtrat für Planen und Bauen, konnte nur ein Teil der Eigentümergemeinschaften überzeugt werden. Stattdessen werden nun die Dächer der Schlosskirche, des Mausoleums, der Freiwilligen Feuerwehr und des „Gelben Hauses“ genutzt. „Wir haben mit diversen Infoveranstaltungen und Gesprächen versucht, die Eigentümergemeinschaften im Schloss doch noch zu einer Zustimmung zu bewegen. Dies gelang bisher nicht, aber zumindest besteht die Option, dass bei einer zukünftigen Zustimmung Teile des Ostflügels des Schlosses nachträglich an das System angeschlossen werden können“, so Weiß.
Kosten und Förderungen
Die veränderte Planung und die höhere Leistungsfähigkeit der Anlage führen zu Gesamtkosten von 800.000 Euro. Das Projekt wird mit 267.000 Euro durch das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert.
Start der Bauarbeiten im Sommer 2025
Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2025 beginnen. Die Stadt verspricht, die Anwohnerinnen und Anwohner regelmäßig über den Fortschritt zu informieren. Stadtrat Weiß betont: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein für den Erhalt unseres Schlossparks und ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung.“