Die Stadt Offenbach baut ihre Verkehrsüberwachung aus: Mit sechs neuen Einsatzkräften wird die Verkehrspolizei künftig verstärkt auf dem Fahrrad unterwegs sein. Die Maßnahme ergänzt die bereits seit 2022 bestehende Fahrradstreife der Stadtpolizei und soll gezielt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen – besonders für schwächere Verkehrsteilnehmer.
Flexible Kontrolle statt Standpauke
Vier der neuen Ordnungskräfte steigen sofort in den Sattel, zwei weitere folgen im Juni nach ihrer Ausbildung. Ausgestattet mit Pedelecs, also elektrisch unterstützten Fahrrädern, sind sie künftig im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß sieht in der erweiterten Fahrradstaffel ein geeignetes Mittel, „um die Präsenz zu erhöhen und flexibel auf Verkehrsverstöße zu reagieren“. Gerade in engen Straßen, auf Gehwegen oder in abgelegeneren Stadtteilen kann die neue Staffel laut Ordnungsamtsleiter Frank Weber schnell und effizient eingreifen – schneller als Streifen zu Fuß, aber beweglicher als Autos.
Fokus auf Schulwege und Fußgängerzonen
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schutz von Fußgängern, Radfahrenden und Schulkindern. Die Fahrradpolizisten sollen Falschparker konsequent kontrollieren, Halteverbote und Fußgängerüberwege überwachen und Verstöße gezielt ahnden. „Der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmenden hat oberste Priorität“, betont Pascal Becker, Sachgebietsleiter und stellvertretender Abteilungsleiter für Stadt- und Verkehrspolizei.
Auch rücksichtsloses Verhalten unter Radfahrenden soll stärker in den Fokus genommen werden. Dabei hoffen die Verantwortlichen auf eine bessere Kommunikation auf Augenhöhe und mehr gegenseitige Rücksicht im Straßenverkehr.
Verkehrspolizei künftig noch vielseitiger
Die Einsatzzeiten der Fahrradstaffel sind umfangreich: Von Montag bis Samstag zwischen 6.30 und 22 Uhr sind die Ordnungskräfte unterwegs. An Sonn- und Feiertagen übernimmt die Stadtpolizei die Aufgabenbereiche der Verkehrspolizei. Während Letztere schwerpunktmäßig für die Überwachung des ruhenden Verkehrs zuständig ist, kümmert sich die Stadtpolizei vorrangig um akute Gefahrenabwehr – etwa bei Lärmbelästigung oder der Betreuung hilfloser Personen.