Die Stadt Offenbach am Main verzeichnet einen bedeutenden wirtschaftlichen Erfolg: Erstmals seit 1991 gibt es wieder mehr als 52.000 Arbeitsplätze in der Stadt. Laut dem Jahresbericht 2024 der Wirtschaftsförderung sind genau 52.058 Arbeitsplätze registriert. Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland zeigt sich Offenbach auf einem klaren Wachstumskurs. „Um verstehen zu können, was für eine enorme Bedeutung das für Offenbach hat, muss man wissen: Das sind erstmals seit 33 Jahren wieder mehr als 50.000 Arbeitsplätze in Offenbach“, betont Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Felix Schwenke.
Strategische Maßnahmen zeigen Wirkung
Die positiven Entwicklungen sind nach Aussage des Oberbürgermeisters nicht nur dem Zufall zu verdanken, sondern das Resultat langfristiger Strategiearbeit. Wichtige Weichenstellungen wie der Masterplan 2030 und das Wirtschaftsstandortkonzept mit seinen fünf Garantien und 20 Maßnahmen hätten eine zentrale Rolle gespielt. „Politik, Wirtschaftsförderung, Bau- und Umweltverwaltung, die gesamte Stadtverwaltung samt Stadtkonzern und gemeinsam mit der IHK: Alle arbeiten lösungs- und serviceorientiert, um Erfolge zu organisieren“, erklärt Schwenke.
Besonders im Bereich der Netzwerkarbeit hat Offenbach Fortschritte gemacht. „Neben zahlreichen Vor-Ort-Formaten und der Präsenz auf den wichtigsten Immobilienmessen treiben wir das Thema Vernetzung jetzt zudem auch digital voran – denn Networking und die Standortsuche finden zunehmend online statt“, sagt Božica Niermann, Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. Seit September 2024 betreibt die Wirtschaftsförderung Offenbach daher einen eigenen LinkedIn-Kanal, um Unternehmen besser zu erreichen.
Kaiserlei-Viertel als Magnet für Unternehmenszentralen
Einen besonderen Beitrag zum Wachstum leistet das Kaiserlei-Viertel, das sich zunehmend als attraktiver Standort für renommierte Unternehmen etabliert. Die ITSG Informationstechnische Servicegesellschaft der Gesetzlichen Krankenversicherung hat bereits im Mai 2024 ihr Hauptquartier dorthin verlegt. Auch Lorenz Snack-World plant, bis Ende 2025 mit seiner Firmenzentrale ins Kaiserlei-Viertel zu ziehen.
Die guten Standortbedingungen im Viertel werden als ausschlaggebend für die Ansiedlungserfolge betrachtet. „Das Areal bietet alles, was ein attraktiver Bürostandort braucht – insbesondere eine hervorragende Erreichbarkeit. Wir haben die Verkehrsführung mit digitaler Steuerung optimiert und den Glasfaserausbau nahezu flächendeckend umgesetzt“, so Schwenke.
Zudem soll das Kaiserlei-Viertel nicht nur ein reiner Bürostandort bleiben. Die Stadt hat Flächen für einen 10.000 Quadratmeter großen Park am Main erworben, um Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen. „Der Kaiserlei wird keine Bürowüste, sondern ein attraktives Quartier“, verspricht der Oberbürgermeister.
Innovationscampus als Zentrum der Industrie
Ein weiteres zukunftsträchtiges Projekt ist der Offenbacher Innovationscampus. Hier entsteht der neue Stammsitz der Samson AG, die einen bedeutenden Beitrag zur industriellen Entwicklung der Stadt leisten wird. „Die stetig voranschreitende Baustelle für den Stammsitz der Samson AG zeigt, wo das neue Herz der Industrie in Offenbach schlagen wird“, erklärt Schwenke.
Das Flächenmanagement der Stadt registrierte 2024 über 220 Anfragen nach Gewerbeflächen, mehr als die Hälfte davon von Unternehmen, die bislang nicht in Offenbach ansässig waren. Dies unterstreicht die steigende Attraktivität des Standorts innerhalb der Metropolregion.
Weiteres Wachstum im Jahr 2025
Die Stadt setzt auch 2025 auf Wachstum und Investitionen. Ab Herbst sollen die ersten Arbeitsplätze der Samson AG in Offenbach entstehen. Auch das Biotech-Unternehmen BioSpring plant, einen Genehmigungsantrag für sein erstes Verwaltungs- und Produktionsgebäude einzureichen und mit dem Bau zu beginnen.
Im Dezember 2025 wird mit Lorenz Snack-World ein weiteres Headquarter ins Kaiserlei-Viertel ziehen. Oberbürgermeister Schwenke betont die Bedeutung dieser Entwicklungen: „Gerade die in jüngerer Zeit beschlossenen Ansiedlungen wie Lorenz, Samson und BioSpring bringen perspektivisch neue, vor allem hochqualifizierte (Industrie)-Arbeitsplätze nach Offenbach.“
Ziel der Stadt bleibt es, weitere Unternehmen anzusiedeln und damit auch die Gewerbesteuereinnahmen nachhaltig zu erhöhen. Schwenke zeigt sich optimistisch: „Die Summe der schon heute gesicherten Fortschritte für die künftige Wirtschaftsstruktur zeigt, dass es gelingen kann, bis etwa 2030 die finanzielle Lage der Stadt deutlich zu verbessern.“