Mit zwei zentralen Projekten hat sich die Stadt Offenbach am Main in diesem Jahr auf der Expo Real in München präsentiert: dem Circle Hub im Hafen Offenbach und dem Masterplan Offenbach 2030. Beide Initiativen stehen für den Wandel der Stadt hin zu Innovation, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Stärke. Bürgermeisterin Sabine Groß und Stadtrat Paul-Gerhard Weiß warben vor Ort gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der städtischen Wirtschaftsförderung, der Bauverwaltung und der Stadtwerke für den Standort Offenbach.
„Wir sind hier, um über neue Ideen und neue Projekte in unserer Stadt ins Gespräch zu kommen und Aufmerksamkeit für unseren Standort zu schaffen“, sagte Bürgermeisterin Groß. Die Expo Real biete „aufgrund der kurzen Wege und gleichzeitig großen Reichweite“ eine ideale Plattform, um Kontakte zu Investoren, Projektentwicklern und Architekten zu knüpfen.
Kreislaufwirtschaft aus Offenbach heraus
Besonderes Interesse galt dem Circle Hub im Offenbacher Hafen, einem Netzwerk von mehr als 60 Unternehmen, die an Konzepten für zirkuläres und nachhaltiges Bauen arbeiten. Initiator Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster GmbH & Co. KG, erklärte: „Wir wollen von Offenbach aus, wo wir als Circle unser Office haben, eine Kreislaufwirtschaft für die Baubranche im Rhein-Main-Gebiet und in ganz Deutschland aufbauen.“ Dabei setze man auf neue Technologien, auch mit „KI und Co“.
Michael Scharpf von der Holcim Deutschland GmbH betonte die Bedeutung gemeinsamer Lösungen: „Für uns als Zementhersteller ist klar, so ein Thema wie Recycling eines mineralischen Produktes, das kriegst Du einfach nicht allein hin.“ Die Zusammenarbeit im Offenbacher Hafen ermögliche es, „teilweise auch völlig neu und crazy zu denken“. Helena Fischer vom Bauindustrieverband Hessen-Thüringen sprach von einer „einmaligen Initiative“, bei der alle Akteure gemeinsam am Ziel des nachhaltigen Bauens arbeiteten.
Bozica Niermann, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, hob hervor, dass Offenbach damit einen regionalen Impuls setze: „Der Hub ist bei uns in Offenbach, aber das Thema Kreislaufwirtschaft ist ja noch viel größer.“
Masterplan Offenbach 2030 als Erfolgsmodell
Auch der Masterplan Offenbach 2030 fand auf der Messe große Beachtung. Seit seiner Einführung vor zehn Jahren hat er die Stadtentwicklung maßgeblich geprägt. Stadtrat Paul-Gerhard Weiß betonte, dass Offenbach sich im Gegensatz zu anderen Städten auf klare Flächenstrategien konzentriert habe: „Wir sind nicht der Versuchung erlegen, mit dem Masterplan alles lösen zu wollen.“ So sei Offenbach „zum richtigen Zeitpunkt vorbereitet gewesen, als die Nachfrage nach Flächen boomte“.
Frank Achenbach von der Industrie- und Handelskammer Offenbach lobte die enge Kooperation zwischen Stadt und Wirtschaft: „Dass wir uns zehn Jahre nach seiner Verabschiedung treffen, um über den Plan zu sprechen, zeigt, dass er nicht einfach in einer Schublade verschwunden ist.“ Der Masterplan habe bleibende Wirkung, „weil wir als Wirtschaft sagen können, das ist unser Masterplan, der ist uns wichtig“.
Für Niermann schafft der Plan vor allem Verlässlichkeit: „In Gesprächen bringt der Hinweis auf die mit allen schon abgesprochene Nutzung der Flächen eine unglaubliche Klarheit und Verbindlichkeit – über alle Kommunalwahlen hinweg.“ Projekte wie der Innovationscampus, die Weiterentwicklung des Hafens oder das Zukunftskonzept Innenstadt seien ohne den Masterplan in dieser Form nicht denkbar gewesen.
Blick in die Zukunft
Bereits jetzt wird über die Fortschreibung des Masterplans beraten. „Wie der Masterplan Offenbach 2045 aussehen könnte, ist Gegenstand vertrauter Arbeitsrunden“, bestätigte Achenbach. Dabei solle künftig nicht nur auf Flächen, sondern stärker auf Qualitäten geachtet werden – etwa auf die Infrastruktur in Gewerbegebieten wie dem Kaiserlei-Viertel. „Darüber müssen wir nachdenken – es gibt noch eine ganze Menge zu tun“, so Achenbach.















