Am 8. und 9. November findet in der Stadthalle Offenbach die 38. Ausgabe des Offenbacher Sammelsuriums statt. Mehr als 140 Ausstellerinnen und Aussteller aus ganz Deutschland präsentieren dort handgefertigte Unikate. Der Markt, der zu den bedeutendsten Veranstaltungen für angewandte Kunst und Handwerkskunst in Deutschland zählt, wurde vor fast 40 Jahren gegründet und zieht seither Kunsthandwerker und Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet an.
„Hier findet man keine Dekoration von der Stange, sondern Arbeiten, die mit Hand, Herz und Köpfchen entstehen – und das spürt man“, sagt Dennis Merbach, der die Veranstaltung gemeinsam mit seiner Mutter Ursula organisiert. Die 89-jährige Gestalterin und Gründerin des Sammelsuriums wählt bis heute jeden Aussteller persönlich aus. „Wir zeigen bewusst nur, was handwerklich und gestalterisch überzeugt – egal ob klassisch, experimentell oder überraschend. Diese Vielfalt ist das Herz des Sammelsuriums.“
Werkstatt-Atmosphäre und Vorführungen vor Ort
Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein vielfältiges Spektrum: von Mode, Schmuck und Porzellan über Upcycling-Design und Skulpturen bis hin zu Malerei und Marionetten. 19 Künstlerinnen und Künstler nehmen in diesem Jahr erstmals teil. Einige zeigen ihr Handwerk live, darunter Marek Thomanek mit seiner Steinzeit-Werkstatt, in der er historische Techniken vorführt, und Karsten Schienagel, der als „Münzensäger“ aus alten Münzen filigranen Schmuck fertigt.
Auch die Marionettenbauer Detlev Schmelz und Marlene Gmelin präsentieren ihre beweglichen Figuren, während Ingo Cesaro mit einer mobilen Handpresse nach Gutenberg-Vorbild Tücher bedruckt. Die Goldschmiedin Nicola Buggert zeigt Silberschmuck, der von Seeigeln, Muscheln und Korallen inspiriert ist.
„Das Besondere ist, dass man nicht nur etwas kauft, sondern auch die Menschen dahinter kennenlernt – und manchmal sogar zusehen kann, wie ein Stück entsteht“, erklärt Dennis Merbach. Diese persönliche Nähe prägt die Atmosphäre des Marktes.
Vielfalt zwischen Kunst und Alltagsdesign
Zu den weiteren Ausstellenden gehören Christina Canals Rodríguez mit ihrem filigranen „Porzellangeflüster“, der Holzbildhauer Thomas Weiterschan aus Höchst im Odenwald sowie Claudia Szemeitat, die mit „Löffelstil“ Alltagsgegenstände in Kunstwerke verwandelt. Humorvolle Arbeiten präsentiert Manfred Minten mit seiner „Schmunzelkunst aus alten Balken“.
Bekannte Namen aus der Region sind ebenfalls vertreten: Uschi Heusel mit ihren Rattencartoons, Modistin Stephanie Greifeld aus Dreieichenhain und Nicole Lindau mit textilen Lichtobjekten aus Filz. Porzellangeschirr und Leuchten von Birgit Palt ergänzen das Angebot.
„Das Sammelsurium ist wie ein Spaziergang durch viele kleine Welten – jede anders, jede mit eigener Geschichte, jede zum Staunen“, beschreibt Dennis Merbach die besondere Stimmung der Veranstaltung.
Tradition mit Zukunft
Im kommenden Jahr feiert das Offenbacher Sammelsurium sein 40-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das den besonderen Stellenwert des Marktes unterstreicht. Gegründet von Ursula Merbach und getragen von ihrer Leidenschaft für Gestaltung und Handwerk, bleibt der Markt bis heute ein Treffpunkt für Kreative und Kunstliebhaber gleichermaßen.
















