Das Offenbacher Start-up „PIZZycle“ hat eine innovative Lösung für ein alltägliches Umweltproblem entwickelt – und wurde dafür von der Bundesregierung als „Kultur- und Kreativpilot*innen“ ausgezeichnet. Das Unternehmen, das aus einem studentischen Projekt an der Hochschule für Gestaltung hervorging, hat eine wiederverwendbare Pizzaverpackung aus Kunststoff entwickelt. Diese kann bis zu 500 Mal genutzt werden und ersetzt herkömmliche, nicht recycelbare Pizzakartons.
Problem herkömmlicher Pizzakartons erkannt
Auf den ersten Blick wirken Pizzakartons aus Pappe umweltfreundlich – doch der Schein trügt. Da sie durch Fett- und Essensreste verunreinigt sind, können sie nicht recycelt werden und müssen über den Restmüll entsorgt werden. Diesem Problem nahmen sich die Designerinnen Marlene Bruch und Luise Hornbach an und entwickelten „PIZZycle“. Die innovative Verpackung besteht aus zwei identischen Hälften, die durch einen Drehverschluss miteinander verbunden werden.
Vom Designprojekt zum Unternehmen
Um die Idee marktfähig zu machen, erweiterten die Gründerinnen ihr Team strategisch um Filip Raketic und Malte Köllner. Mit zusätzlicher Expertise in Recht und Nachhaltigkeit gelang es, „PIZZycle“ gezielt auf nationale und internationale Großkunden auszurichten.
Für ihren innovativen Ansatz erhielten die Offenbacher Unternehmer 2024 die renommierte Auszeichnung „Kultur- und Kreativpilot*innen“ der Bundesregierung.
Lob von Oberbürgermeister Schwenke
Auch Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke zeigte sich begeistert von der Idee und gratulierte dem Team im Namen des Magistrats. „Erst durch Sie habe ich verstanden, dass Pizzakartons nicht so umweltfreundlich sind, wie ich gehofft habe. Ihre Geschäftsidee hat mich überzeugt“, betonte er. Die Stadt Offenbach unterstützt das Unternehmen unter anderem durch die Einbindung in die „Soul OF Hessen“-Kampagne.
Vorbild für nachhaltige Start-ups
Die Innovationskraft von „PIZZycle“ wurde bereits in mehreren Netzwerken sichtbar. So teilte Mitgründerin Marlene Bruch ihre Erfahrungen als Unternehmerin bei einer Veranstaltung der „Female Founders Alliance“, um Frauen in der Start-up-Szene zu fördern. Zudem profitierte das Unternehmen vom Mentoring-Programm der „Gründerstadt Offenbach“, das junge Unternehmen gezielt unterstützt.
Auszeichnung als Meilenstein für Offenbach
Oberbürgermeister Schwenke zeigte sich stolz darauf, dass ein solch zukunftsweisendes Unternehmen aus Offenbach stammt. „Die Innovationskraft, ein existierendes Verpackungsproblem nachhaltig zu lösen, hat eine Strahlkraft, die nachweislich weit über Offenbacher Stadtgrenzen hinausgeht. Eine tolle Erfolgsgeschichte ‚made in Offenbach‘.“, erklärte er.
Die Auszeichnung „Kultur- und Kreativpilot*innen“ wird von der Bundesregierung an Unternehmen vergeben, die innovative Lösungen an der Schnittstelle von Kultur, Kreativwirtschaft und anderen Branchen entwickeln.