Ob alte Sofas, durchgelegene Matratzen oder ausgediente Elektrogeräte – wer in Offenbach sperrige Gegenstände loswerden möchte, hat dafür kostenlose und einfache Möglichkeiten. Doch längst nicht alle halten sich daran. Wie die Stadt Offenbach mitteilt, wird Sperrmüll noch immer viel zu häufig illegal entsorgt – mit spürbaren Folgen für das Stadtbild und die Umwelt.
Das Ordnungsamt reagiert darauf mit einem gezielten Kontrollsystem. Insgesamt 822 Einsätze vor Ort führten die Müllermittler im vergangenen Jahr durch. In einigen Fällen war sogar mehrfaches Eingreifen nötig, sodass sich die Gesamtzahl der Kontrollen auf 1.125 summierte. Die Bilanz: 236 Verwarnungen und Bußgelder in Höhe von rund 70.000 Euro.
Auf Spurensuche im Sperrmüll
Die sogenannten Müllermittler des Ordnungsamtes gehen Hinweisen nach, kontrollieren illegale Ablagerungen und versuchen herauszufinden, wer seinen Unrat unrechtmäßig im öffentlichen Raum entsorgt hat. Dabei leisten sie oft akribische Detailarbeit – denn die Spurensuche in achtlos abgestelltem Sperrmüll kann sich schwierig gestalten.
„236 Mal ist 236 mal zu viel“, betont Frank Weber, Leiter des Ordnungsamtes. „Denn der Müll stört das Stadtbild und auch Mitbürgerinnen und Mitbürger.“ Besonders problematisch sei es, wenn Abfälle sogar in Wäldern oder auf Wiesen landen – nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern auch ein umweltschädigendes Verhalten.
Viele Meldungen aus der Bevölkerung
Dass der Wunsch nach einem sauberen Stadtbild bei vielen Bürgerinnen und Bürgern stark ausgeprägt ist, zeigt sich an der regen Nutzung des Mängelmelders: 15.769 Meldungen gingen allein im Jahr 2023 ein – darunter Hinweise auf Müllablagerungen, defekte Verkehrszeichen oder beschädigte Ampeln. Die Hinweise wurden von der Stabsstelle Sauberes Offenbach aufgenommen und weiterverarbeitet.
Rund 2.000 öffentliche Abfallbehälter stehen im Stadtgebiet zur Verfügung. Zusätzlich gibt es mobile Lösungen wie das Schadstoffmobil, das in den Stadtteilen unterwegs ist, sowie den Wertstoffhof in der Dieselstraße, wo unter anderem Altreifen abgegeben werden können.
Angebote gibt es – Ausreden nicht
„An Möglichkeiten, Müll zu entsorgen, mangelt es nicht“, betont Stadtrat und Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. Dennoch bleibe die Sauberkeit in Offenbach eine große Herausforderung. „Wir wissen, dass sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Sinne des Gemeinsinns vernünftig und auch richtig verhält, alle anderen kommen um teils saftige Strafen nicht herum.“
Zweimal jährlich kann jeder Offenbacherin kostenlos einen Sperrmülltermin vereinbaren – per Telefon oder online. Trotzdem entscheiden sich einige für den vermeintlich einfacheren Weg: Sie stellen alte Möbel oder Haushaltsgeräte einfach auf die Straße – und riskieren damit nicht nur ein Bußgeld, sondern auch den Ärger der Nachbarschaft.