Nach 17 Jahren erfolgreicher Arbeit wird das Sozialkaufhaus „Luise 34“ in der Offenbacher Luisenstraße Ende 2024 seine Türen endgültig schließen. Dies gab die CariJob gemeinnützige GmbH, eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Offenbach, heute bekannt. Der Mietvertrag für das Kaufhaus, das seit 2007 sozial benachteiligten Menschen preisgünstige Möbel und Haushaltswaren anbietet und gleichzeitig Langzeitarbeitslose beschäftigt, wird nicht verlängert.
Die Schließung des Kaufhauses, das als wichtige soziale Institution in Offenbach gilt, ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Laut der CariJob GmbH sei es trotz aller Bemühungen nicht gelungen, den Umsatz ausreichend zu steigern, um die stetig wachsenden Kosten zu decken. Zudem seien Kürzungen der Bundesregierung im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (AGH) ein entscheidender Faktor für die Entscheidung gewesen.
Mehrere Funktionen des Sozialkaufhauses
Das Sozialkaufhaus „Luise 34“ erfüllte drei wichtige Funktionen: Es bot Menschen mit geringem Einkommen Zugang zu preiswerten Möbeln und Haushaltswaren, beschäftigte und qualifizierte Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt und förderte durch die Wiederverwertung gebrauchter Möbel die Müllvermeidung. Die Beschäftigung der Langzeitarbeitslosen wurde vom Jobcenter MainArbeit im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten (AGH) unterstützt.
In den ersten Jahren erhielt das Kaufhaus rund 150 AGH-Zuweisungen, in den letzten Jahren waren es jedoch nur noch 15 bis 20. Dies habe das wirtschaftliche Modell des Sozialkaufhauses ins Wanken gebracht, heißt es in der Mitteilung weiter.
Schlechte Aussichten für das kommende Jahr
Susanne Pfau, Leiterin des kommunalen Jobcenters Offenbach, erklärte in einer Videokonferenz, dass die Kürzungen der Bundesregierung zu noch weniger AGH-Zuweisungen im Jahr 2025 führen könnten. Angesichts dieser Umstände sieht sich die Geschäftsführung gezwungen, den Betrieb des Kaufhauses zum Jahresende einzustellen.
„Wir bedauern sehr, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber uns bleibt angesichts der aktuellen betriebswirtschaftlichen Lage keine andere Wahl“, so die CariJob gemeinnützige GmbH.
Dank an Unterstützer und Stadt Offenbach
Die CariJob gGmbH betonte in ihrem Statement ausdrücklich die Unterstützung durch die Stadt Offenbach, insbesondere durch Sozialdezernent Martin Wilhelm, der einen runden Tisch organisiert hatte, sowie das Jobcenter MainArbeit, das stets nach Lösungswegen gesucht habe. Auch die Offenbacher Helga Moser-Kleffmann-Stiftung habe das Kaufhaus großzügig unterstützt.