Im Juli war die Stadtpolizei Offenbach stark gefordert. Von Ruhestörungen über Verkehrskontrollen bis hin zu kuriosen und gefährlichen Situationen wie entlaufenen Ziegen oder einem unbeaufsichtigten Kleinkind – die Einsatzkräfte waren nahezu ununterbrochen im Einsatz, um Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu gewährleisten.
Ruhestörungen in Rekordhöhe
Eines der zentralen Themen im Juli waren Ruhestörungen. Die Stadtpolizei musste im Durchschnitt 48 Mal pro Woche einschreiten, was einem erheblichen Anstieg gegenüber den Vormonaten entspricht. Besonders auffällig war die letzte Juniwoche, in der mit 60 gemeldeten Fällen die bislang höchste Zahl in diesem Jahr erreicht wurde. Die Einsätze gestalteten sich oft als schwierig, da hinter den gemeldeten Ruhestörungen nicht selten weitere Probleme wie häusliche Gewalt oder Schlägereien steckten. Diese Situationen erforderten manchmal sogar die Unterstützung durch die Landespolizei.
Verkehrskontrollen decken Verstöße auf
Im Juli führte die Verkehrspolizei regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch und registrierte in der ersten Woche des Monats 299 Verstöße. Neben den klassischen Geschwindigkeitsüberschreitungen kam es auch zu zahlreichen Fällen von Falschparken und anderen Verkehrsverstößen. Besonders überrascht waren die Beamten von einem E-Bike, das mit einer Geschwindigkeit von 55,1 km/h unterwegs war – weit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Der Fahrer, der ohne Versicherung und Fahrerlaubnis unterwegs war, muss sich nun vor Gericht verantworten.
Hilflose Personen in Notlagen
Die Stadtpolizei wurde im Juli mehrmals zu hilflosen Personen gerufen. Diese Einsätze reichten von betrunkenen Menschen, die ihre Umgebung nicht mehr wahrnahmen, bis hin zu einem Mann mit Suizidgedanken, der mit 2,25 Promille Alkohol im Blut in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Ein besonders besorgniserregender Fall ereignete sich, als die Polizei ein schlafendes Kleinkind in einem halboffenen Van entdeckte. Die Eltern waren erst nach 20 Minuten wieder vor Ort, was ein Strafverfahren wegen Verletzung der Aufsichtspflicht nach sich zog.
Kuriose Einsätze und ungewöhnliche Funde
Der Juli brachte auch einige kuriose Einsätze mit sich. So musste die Stadtpolizei Anfang des Monats nach zwei entlaufenen Ziegen suchen, die im Westerwaldweg gesichtet wurden – allerdings ohne Erfolg. Außerdem erregte ein nackter Mann auf einem Balkon Aufmerksamkeit, der schließlich davon überzeugt werden konnte, seine Nacktheit innerhalb seiner Wohnung auszuleben. In einer anderen Situation entdeckten Angehörige bei einer Erbschaft mehrere Schusswaffen und Munition, die von der Polizei sicher verwahrt und der Waffenbehörde zur Vernichtung übergeben wurden.
Sicherheitsmaßnahmen und präventive Kontrollen
Neben den regulären Einsätzen war die Stadtpolizei auch stark in präventive Maßnahmen eingebunden. So wurden beispielsweise zahlreiche Veranstaltungen und Versammlungen im Stadtgebiet begleitet, die jedoch ohne besondere Vorkommnisse verliefen. Zudem waren die Beamten viele Stunden als Fußstreife unterwegs, insbesondere im Hafengebiet, im Komm Center Offenbach und in der Fußgängerzone. Die Kooperation mit der Landespolizei, bei der täglich gemeinsame Streifen durchgeführt werden, hat sich als besonders effektiv erwiesen, um Präsenz zu zeigen und Sicherheit im Stadtgebiet zu gewährleisten.
Tierische Einsätze und Streitigkeiten mit Mietern
Auch tierische Einsätze gehörten im Juli zum Alltag der Stadtpolizei. Neben der vergeblichen Suche nach den zwei entlaufenen Ziegen musste die Polizei mehrmals freilaufende Hunde einfangen. Diese wurden anschließend entweder der Feuerwehr oder dem Tierheim übergeben. In einem anderen Fall kam es zu einem skurrilen Streit zwischen einer Mieterin und ihrem Vermieter. Dieser hatte eigenmächtig das Schloss ihrer Wohnung ausgetauscht und die Mieterin ohne Vorwarnung ausgesperrt. Nach einem hitzigen Wortgefecht über die Gültigkeit des mündlichen Mietvertrags gab der Vermieter schließlich nach, und die Mieterin konnte ihre Wohnung wieder betreten.
Aufenthaltsermittlungen und Verwaltungsaufgaben
Zusätzlich zu den regulären Einsätzen waren die Mitarbeiter der Stadtpolizei im Juli auch mit verschiedenen Verwaltungsaufgaben betraut. Auf Anfrage von Ämtern und Behörden führten sie mehrere Aufenthaltsermittlungen durch. Diese dienen in erster Linie der Überprüfung ehelicher Lebensgemeinschaften und der Klärung von Fällen, in denen behördliche Post nicht zugestellt werden konnte – oft bedingt durch fehlende Briefkästen oder nicht vorhandene Klingeln.
Ruhiges Ende bei Versammlungen und Fußstreifen
Trotz der zahlreichen Einsätze und der damit verbundenen Herausforderungen war der Juli auch geprägt von Routineaufgaben wie der Begleitung von Versammlungen und Veranstaltungen. Diese verliefen durchweg ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auch die Fußstreifen in der Innenstadt und in anderen Brennpunkten der Stadt trugen dazu bei, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Besonders die gut sichtbare Kooperationsstreife von Stadt- und Landespolizei fand bei der Bevölkerung großen Zuspruch. Die gemeinsame Präsenz, die täglich sechs Stunden lang auf den Straßen zu sehen war, hat sich als wirksames Mittel zur Kriminalprävention erwiesen.