Mit dem Spatenstich für die neue Produktionsanlage von BioSpring am 3. Juli 2025 beginnt ein bedeutender Schritt für den Wirtschaftsstandort Offenbach. Das Biotechnologie-Unternehmen investiert auf dem Innovationscampus in eine der weltweit größten Anlagen zur Herstellung von therapeutischen Nukleinsäuren – ein Projekt mit überregionaler Strahlkraft.
BioSpring ist auf die Produktion sogenannter Oligonukleotide spezialisiert – synthetisch hergestellter RNA-Sequenzen mit großem Potenzial für die Medizin, insbesondere für neue Therapieformen gegen Krebs, Alzheimer und seltene Erbkrankheiten. In Offenbach sollen künftig rund 1.500 Menschen beschäftigt werden.
Neuer Standort schafft zusätzliche Arbeitsplätze
„BioSpring ist keine Verlagerung von einer Stadt in eine andere. BioSpring schafft bei uns ausschließlich neue Arbeitsplätze“, betonte Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke beim offiziellen Spatenstich. Der Bau der neuen Produktionsstätte markiert damit nicht nur einen wirtschaftlichen Erfolg für Offenbach, sondern auch für das gesamte Rhein-Main-Gebiet.
Schwenke erklärte weiter: „Für die Bürgerinnen und Bürger in Offenbach ist es natürlich besonders gut, dass BioSpring und wir uns darauf verständigen konnten, dass dieses Wachstum bei uns auf dem Innovationscampus stattfindet. Damit wird Offenbach erstmals ein ernst zu nehmender Standort der weltweit bedeutsamen Biotechnologie.“
Rückhalt aus Wiesbaden
Die Bedeutung des Projekts wurde durch die Anwesenheit von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein unterstrichen. Die Landesregierung unterstützt die Entwicklung des Innovationscampus, auf dem BioSpring ein Teil der neuen industriellen Struktur werden soll.
Industrieareal mit neuer Funktion
Das rund 35 Hektar große Gelände, auf dem BioSpring künftig produziert, wurde zuvor über Jahrzehnte industriell genutzt – unter anderem von Hoechst, Alessa und Clariant. Seit dem Erwerb durch die Stadt Offenbach im Jahr 2019 wird es systematisch zum Innovationscampus umgewandelt.
„2019 war es durchaus ein Risiko, das Clariant-Areal zu kaufen. Ich habe es aber von Anfang an als eine ganz wesentliche Aufgabe für mich gesehen, diese Chance zu einem Erfolg zu führen“, so OB Schwenke. Die Ansiedlung von BioSpring gilt nun als ein zentrales Ergebnis dieser Strategie.
Parallel zur Produktion: Infrastruktur im Aufbau
Die Erschließung des Innovationscampus läuft unter Hochdruck. Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß erklärte, dass Infrastruktur wie Straßen, Energieversorgung und Wasserleitungen gleichzeitig mit dem Bau der Unternehmen entwickelt werde. Für den laufenden Betrieb würden zunächst Übergangslösungen eingerichtet, bis die vollständige Erschließung voraussichtlich Ende 2027 abgeschlossen ist.
Nachhaltigkeit als Teil der Strategie
Auch ökologische Aspekte spielen bei der Entwicklung eine wichtige Rolle. Bürgermeisterin Sabine Groß betont: „Wir entwickeln das Gebiet so nachhaltig wie möglich.“ Vorgesehen sind unter anderem über 200 neue Bäume, begrünte Straßen und Dächer, ein System zur Regenwassernutzung sowie die Anbindung an das CO₂-arme Fernwärmenetz. Auch Photovoltaikanlagen und Stromspeicher sollen zum Einsatz kommen.
Mit dem Projekt BioSpring beginnt auf dem Innovationscampus ein neues Kapitel industrieller Wertschöpfung in Offenbach – mit zukunftsweisenden Technologien, neuen Arbeitsplätzen und wachsender Bedeutung für die Region.