An zwei Tagen im Februar öffnete die Fachschule für Pflege und Gesundheit in Offenbach ihre Türen für eine besondere Aktion: die Teddyklinik. Rund 25 Vorschulkinder brachten ihre liebsten Kuscheltiere als Patienten mit und erlebten einen spielerischen Einblick in den medizinischen Alltag. Ziel des Projekts war es, Kindern die Angst vor Arztbesuchen zu nehmen und gleichzeitig den angehenden Pflegefachkräften wertvolle Praxiserfahrung im Umgang mit jungen Patienten zu ermöglichen.
Auszubildende übernehmen die Rolle der Teddydoktoren
Unter der Anleitung ihrer Lehrkräfte planten die Auszubildenden der Fachschule den Ablauf der Teddyklinik eigenständig. Von der Anmeldung über die Untersuchung bis hin zur Behandlung – jede Station wurde mit liebevollen Details gestaltet. Mit selbst gebastelten Anamnesebögen und Versichertenkarten begleiteten die angehenden Pflegefachkräfte die kleinen Besucher durch den Klinikalltag.
Jedes Kind wurde von einem Auszubildenden betreut, der als „Teddydoktor“ fungierte. Nach einem Aufnahmegespräch untersuchten sie die Stofftiere, maßen Puls und Fieber, legten Verbände an und führten ein Abschlussgespräch. Auch medizinische Geräte wie Blutdruckmessgeräte durften die Kinder selbst ausprobieren.
Besonders beeindruckend war das selbst gebaute Mini-MRT, in dem die kleinen Patienten auf Herz und Nieren geprüft wurden. Eine Handy-App simulierte ein echtes MRT-Bild, das die Kinder auf einem Bildschirm sehen konnten. Für jede absolvierte Station gab es einen Stempel auf der Versichertenkarte, am Ende erhielt jedes Kind eine Urkunde.
Praxisnahe Ausbildung für angehende Pflegefachkräfte
Die Aktion war nicht nur für die Kinder ein Highlight, sondern auch für die Auszubildenden der Fachschule. Die generalistische Pflegeausbildung, die seit 2020 angeboten wird, bereitet die angehenden Pflegefachkräfte darauf vor, Menschen aller Altersgruppen zu betreuen. Der Lehrplan wechselt blockweise zwischen Theorie in der Schule und Praxis in Krankenhäusern, Kinderstationen, Altenheimen und ambulanten Diensten.
Sozialdezernent Martin Wilhelm betonte die Bedeutung solcher Projekte für die Ausbildung: „Die Teddyklink ist ein wunderbares Projekt für Kinder und Auszubildende. Die angehenden Pflegefachkräfte sammeln wichtige Praxiserfahrung, wie sie mit Kindern als Patienten umgehen können. Und die Kinder können sich ungezwungen mit dem ärztlichen Handeln vertraut machen.“
Fachschule bietet zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten
Die Fachschule für Pflege und Gesundheit in Offenbach bildet jährlich rund 30 Pflegefachkräfte und ebenso viele Altenpflegehelferinnen und -helfer aus. Die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft startet am 1. Oktober, während die einjährige Ausbildung zur Altenpflegehilfe am 1. September beginnt. Absolventinnen und Absolventen können in Krankenhäusern, Altenheimen, Psychiatrien oder der ambulanten Pflege arbeiten.
Zusätzlich bietet die Fachschule Fort- und Weiterbildungen in Intensivpflege, Pflegemanagement oder Palliative Care an. Auch ein Studium in Pflegewissenschaften, Gesundheitsmanagement oder Public Health ist möglich – selbst ohne Abitur.
Begeisterung bei Kindern und Auszubildenden
Am Ende der Teddyklinik waren die kleinen Besucher glücklich – und die Auszubildenden um wertvolle Erfahrungen reicher. „Der Tag mit den Kindern hat mir großen Spaß gemacht. Diese Übung bringt mir viel für meinen späteren Beruf“, berichtete der Auszubildende Almir. Als die fünfjährige Alina mit ihrem gesund gepflegten Teddy verabschiedet wurde, gab es zum Abschluss noch einen aufmunternden Gruß: „Gute Besserung für deinen Teddy und bis bald!“.