Zwischen Verkehrsüberwachung, eskalierenden Streitigkeiten, Bedrohungen gegen den Oberbürgermeister und rätselhaften Beobachtungen rückte die Stadtpolizei Offenbach im März zu einer Vielzahl ungewöhnlicher und belastender Einsätze aus. Neben routinemäßigen Verkehrskontrollen beschäftigten die Ordnungshüter mehrere kuriose Fälle – von einem Mann mit Taubenküken im Parkhaus über randalierende Fahrgäste bis hin zu mutmaßlicher Umweltverschmutzung mit Diesel.
Verkehrssünder und Falschparker im Fokus
Allein in den ersten Märztagen wurden in Offenbach rund 4.360 Verwarnungen wegen Falschparkens oder anderer Ordnungswidrigkeiten ausgesprochen. Zudem kam es wöchentlich zu bis zu 80 Verkehrsbehinderungen, etwa durch blockierte Einfahrten, Halteverbote oder zugeparkte Behindertenstellplätze. Die Verkehrspolizei kontrollierte regelmäßig an bis zu 33 Stellen im Stadtgebiet – dabei wurden wöchentlich zwischen 118 und 516 Verfahren wegen Geschwindigkeitsverstößen eingeleitet.
Eskalation nach dem Faschingsumzug
Besonders herausfordernd war ein Einsatz nach dem Bürgeler Faschingsumzug: Nachdem ein Kind zunächst als vermisst gemeldet, jedoch wenig später wiedergefunden worden war, eskalierte die Situation, als Angehörige der Familie Einsatzkräfte verbal und körperlich attackierten. Es kam zu Festnahmen, Bedrohungen und rassistischen Äußerungen gegenüber der Stadtpolizei.
Verdacht auf Umweltvergehen durch Dieselentsorgung
Ein besorgniserregender Vorfall ereignete sich, als ein Mitarbeiter der Stadtwerke einen Mann beobachtete, der eine Flüssigkeit in die Erde kippte. Vor Ort stellte die Streife fest, dass ein beschädigter Behälter deutlich nach Diesel roch. Weitere verdächtige Flüssigkeiten wurden im Fahrzeug und einem nahegelegenen Lager gefunden. Die Feuerwehr nahm Bodenproben, das Umwelt- sowie das Bauaufsichtsamt wurden eingeschaltet. Ermittlungen wegen möglicher Umweltstraftaten laufen.
Aggressive Zwischenfälle in Innenstadt und Linienbus
Auch zu mehreren Gewalt- und Störfällen kam es im Stadtgebiet. Nach einer Ruhestörung eskalierte eine Kontrolle in der Innenstadt: Ein Mann beschädigte eine Fensterscheibe beim Fluchtversuch, ein anderer war betrunken mit dem E-Scooter unterwegs und verhielt sich aggressiv. Drei Personen wurden in Gewahrsam genommen, Strafverfahren eingeleitet.
In einem weiteren Fall schlug ein junger Mann in einem Linienbus mit einem Nothammer eine Scheibe ein. Da er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde er in eine Klinik eingewiesen.
Küken, Cannabis und ein aufgebrachter Rathausbesucher
Fast skurril mutete ein Einsatz in einem Offenbacher Parkhaus an: Dort rauchte ein Mann nicht nur einen Joint, sondern trug auch ein Taubenküken bei sich. Was er mit dem Tier beabsichtigte, blieb unklar. Das Küken wurde dem Stadttaubenprojekt übergeben.
Wenige Tage später musste die Stadtpolizei im Foyer des Rathauses eingreifen. Ein junger Mann drohte dem Oberbürgermeister, verhielt sich aggressiv und wurde zur Sicherheit in eine psychiatrische Klinik gebracht.