Die Stadt Offenbach sieht sich mit steigenden Kosten für den Betrieb des Waldschwimmbads auf der Rosenhöhe konfrontiert. Unvorhergesehene Ausgaben, erhöhte Personalkosten sowie steigende Preise für Energie und Dienstleistungen führen dazu, dass der Betrieb des letzten städtischen Schwimmbads deutlich teurer wird. Der jährliche Zuschuss der Stadt muss deshalb um 640.000 Euro erhöht werden. Dies teilte die Stadt Offenbach in einer Pressemitteilung mit.
Deutlich höhere Zuschüsse notwendig
Im Jahr 2023 belief sich der städtische Zuschuss auf 1,4 Millionen Euro. Für 2024 wurden zunächst 1,85 Millionen Euro veranschlagt, doch die tatsächlichen Kosten übersteigen diese Planung. Gründe sind unter anderem unerwartete Reparaturen und gestiegene Betriebskosten. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke erläutert: „Der Betrieb eines Sport-Schwimmbads, das auch für Schulschwimmen geeignet ist, ist nicht aus Eintrittsgeldern finanzierbar und muss daher traditionell von der Stadt finanziell unterstützt werden.“
Ein vorzeitiger Defizit-Ausgleich für das Jahr 2023 führte dazu, dass der Zuschuss für 2024 nicht ausreicht. Die zusätzlichen Mittel sollen in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.
Personalkosten steigen spürbar
Zu den größten Kostentreibern zählen höhere Personalkosten. Seit 2023 mussten drei neue Vollzeitstellen geschaffen werden, um den Sicherheitsanforderungen und gesetzlichen Vorgaben zu genügen. Zwei Badeaufsichten und ein zusätzlicher Badleiter sorgen dafür, dass der Badebetrieb auch bei Krankheit oder Ausfall einer Fachkraft reibungslos läuft. Auch der Wegfall von Zuschüssen für Hilfskräfte durch Kürzungen der Bundesmittel erhöht die Personalausgaben um 246.000 Euro.
„Dies ist ausdrücklich kein Anlass für Kritik“, betont Schwenke. Vielmehr lobt er den ehrenamtlichen Einsatz des bisherigen Betreibers EOSC, der das Schwimmbad über Jahrzehnte mit großem Engagement geführt hat.
Energie- und Reinigungskosten belasten zusätzlich
Neben den Personalausgaben schlagen auch die stark gestiegenen Kosten für Energie und Reinigung zu Buche. Der Energiebedarf stieg um 36 Prozent für Strom und 23 Prozent für Fernwärme. Zudem musste ein neuer Reinigungsdienstleister beauftragt werden, da der bisherige die gesetzlichen Hygienevorschriften nicht mehr einhalten konnte. Dies erhöhte die Reinigungskosten von 94.000 Euro auf 166.000 Euro im Jahr.
Reparaturen und neue Organisation erhöhen Aufwand
Im Jahr 2024 verursachten unerwartete Reparaturen zusätzliche Belastungen. Ein defekter Abwasserkanal und die Instandsetzung der Dosieranlage schlugen mit knapp 100.000 Euro zu Buche. Darüber hinaus fielen Kosten für die Ausgliederung des Badbetriebs und die Rückübertragung des Grundstücks an die Stadt an. Seit dem 1. September 2024 wird das Schwimmbad von der neu gegründeten „best OF swim“ GmbH betrieben, die unter der städtischen Sport und Freizeit GmbH Offenbach (SFO) agiert.
Investitionen in Modernisierung geplant
Trotz der finanziellen Herausforderungen betont die Stadt, dass das Waldschwimmbad von hoher Bedeutung ist – nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern auch für den Schulschwimmunterricht. „Den Betrieb aufrechtzuerhalten hat deshalb hohe Priorität“, so Schwenke.
Langfristig ist eine schrittweise Modernisierung des Schwimmbads geplant. Hierfür sollen auch Fördermittel des Landes genutzt werden, um die Belastung für den städtischen Haushalt zu reduzieren.