Am Donnerstagabend, dem 9. Januar 2025, ereignete sich auf der A3 zwischen Idstein und Bad Camberg ein schwerer Verkehrsunfall. Ein aus Marokko stammender 52-jähriger LKW-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, durchbrach die Schutzplanke und kippte in den Böschungsbereich. Der mit 26 Tonnen Mandarinen beladene Sattelzug wurde dabei erheblich beschädigt, der Fahrer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden wird auf rund 84.000 Euro geschätzt.
Während der Bergung des Fahrzeugs und der Ladung am Freitagmittag gerieten die Mandarinen in den Fokus der Ermittlungsbehörden.
Drogen zwischen Zitrusfrüchten entdeckt
Wie Zoll und Polizei bekannt gaben, wurden bei der Durchsuchung des verunglückten Fahrzeugs 51 Kilogramm Marihuana entdeckt. Die illegale Fracht war in Sporttaschen unter den Mandarinen versteckt. Der Verdacht auf die verbotene Beiladung führte zu einem Einsatz des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamts.
Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde der Fahrer, der aus Spanien kommend unterwegs war, vorläufig festgenommen. Er steht im Verdacht, die Drogen illegal nach Deutschland eingeführt zu haben. Aufgrund der Menge wird der Fall als „nicht geringe Menge“ eingestuft, was strafrechtlich besonders schwer wiegt. Der Fahrer befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Gesetzliche Änderungen spielen keine Rolle
Auch nach Einführung des Konsum-Cannabisgesetzes im April 2024 bleibt der Umgang mit großen Mengen Cannabis sowie die Einfuhr aus dem Ausland illegal. Der vorliegende Fall zeigt die weiterhin bestehende Problematik des Drogenschmuggels trotz gesetzlicher Liberalisierungen. Die genauen Hintergründe, wie das Marihuana in den LKW gelangte und ob der Fahrer Teil eines größeren Netzwerks ist, werden aktuell untersucht.