Im hessischen Langen im Landkreis Offenbach ist ein illegaler Welpenhandel aufgeflogen. Aktivisten der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz konnten bereits am 19. November 2024 sieben Welpen aus den Händen von mutmaßlichen Tierhändlern befreien. Die Aktion erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Veterinäramt.
Verdeckte Ermittlungen führen zum Erfolg
Die Tierschützer wurden durch Inserate auf den Plattformen Quoka und Tierwelt auf den Fall aufmerksam. Dort wurden drei Welpen für jeweils 920 Euro angeboten. Tierärztin Dr. Kirsten Tönnies und eine weitere Mitarbeiterin von VIER PFOTEN gaben sich als Kaufinteressentinnen aus und vereinbarten einen Termin in einem Hochhaus in Langen. Nach weiteren Recherchen erhärtete sich der Verdacht, dass die Welpen zu jung und vermutlich illegal aus dem Ausland eingeführt worden waren.
Polizei und Veterinäramt im Einsatz
Beim vereinbarten Treffen am 19. November standen statt der vermeintlichen Käuferinnen die Polizei und das Veterinäramt vor der Tür des Verkäufers. Die Einsatzkräfte hatten einen Durchsuchungsbeschluss und fanden in der Wohnung sieben Welpen, die in der Dusche eingesperrt waren. Die Hunde wurden sofort sichergestellt und in ein Tierheim im Großraum Frankfurt gebracht.
Welpen in schlechtem Zustand vorgefunden
Die nur etwa fünf Wochen alten Französischen Bulldoggen befanden sich in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Laut 5VISION.NEWS war ein Welpe so schwach und unterentwickelt, dass er trotz intensiver medizinischer Betreuung zwei Tage nach der Rettung verstarb. Die anderen Tiere litten unter Dehydrierung, Unterernährung, vereiterten Augen, Atemproblemen und Durchfall. Parasiten wie Spulwürmer, Kokzidien und Cryptosporidien wurden nachgewiesen.
Täter gelten als gefährlich
Die Aktion musste mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden. Wie 5VISION.NEWS berichtet, gelten die mutmaßlichen Tierhändler als gefährlich und schrecken auch vor Einbrüchen in Tierheime nicht zurück. Daher war ein umsichtiges Vorgehen von Tierschützern und Polizei erforderlich.
Warnung vor illegalem Welpenhandel zu Weihnachten
Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN weist darauf hin, dass gerade in der Vorweihnachtszeit der illegale Welpenhandel Hochkonjunktur hat. Bis zum 27. November 2024 wurden in diesem Jahr bereits knapp 600 Hunde aus solchen Machenschaften beschlagnahmt. Oft stammen die Tiere aus osteuropäischen „Vermehrungsstationen“, wo sie unter schlechten Bedingungen gezüchtet und viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden.
Appell an potenzielle Hundekäufer
Experten raten dringend davon ab, Hunde über dubiose Online-Anzeigen zu kaufen. Stattdessen sollten Interessenten seriöse Züchter oder Tierheime aufsuchen. Die Vermittlung von Hunden aus dem Tierschutz hilft, den illegalen Handel einzudämmen und den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.