Die Nachfrage nach On-Demand-Mobilität im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wächst weiter stark. Seit dem Projektstart im Jahr 2020 wurden mehr als drei Millionen Fahrten mit den mittlerweile zehn lokalen Shuttle-Angeboten durchgeführt. Seit dem 1. Januar 2025 sind alle Dienste in den regulären ÖPNV-Betrieb übergegangen. Die rund 150 elektrisch betriebenen Fahrzeuge fahren dort, wo klassische Linienverkehre nicht wirtschaftlich oder nicht regelmäßig angeboten werden können.
Neue App vereinfacht Buchung
Ein wesentlicher Schritt zur besseren Nutzbarkeit erfolgte mit der Einführung der RMV-weiten App „OnDemand@RMV“. Die Buchungsplattform ermöglicht es, Fahrten einfach digital zu planen, zu buchen und zu bezahlen. Nutzerinnen und Nutzer zeigen sich zufrieden – die Bewertung der Fahrten liegt laut RMV konstant bei durchschnittlich 4,8 von 5 Sternen.
Einsatzgebiete stetig ausgeweitet
Das Angebot wächst kontinuierlich: Seit Jahresbeginn 2025 fährt das Shuttle „Colibri“ nicht nur in Hofheim, sondern auch in Eppstein. Auch das System „SiGGi“ im Kreis Groß-Gerau wurde erweitert und verbindet nun Kelsterbach und Raunheim. Die Ausweitung bestehender Bediengebiete und die Integration in die Nahverkehrspläne sorgen für zusätzliche Nachfrage: In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg die Zahl neuer Fahrgäste um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Flexibilität besonders in Randzeiten gefragt
On-Demand-Shuttles ersetzen insbesondere spätabends oder in verkehrsschwachen Zeiten wenig genutzte Linienbusse und bieten Zubringerfahrten zu Bahnhöfen. Sie fahren nur dann, wenn sie tatsächlich gebucht werden, und bündeln dabei Fahrgäste mit ähnlichen Routen – ein sogenanntes Pooling. Der reguläre ÖPNV-Tarif inklusive Deutschland-Ticket gilt auch für die Rufbusse; ein Komfortzuschlag fällt nicht an.
Blick in die Zukunft: Autonomes Fahren
Für den RMV ist On-Demand-Mobilität ein zentraler Baustein für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. „Die entscheidende Komponente, damit wir flexible Mobilität im kommenden Jahrzehnt überall in Ergänzung zu Bus und Bahn anbieten können, ist autonome Fahrtechnik“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. Im Pilotprojekt KIRA testet der Verbund derzeit den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ÖPNV.
Das RMV-On-Demand-Angebot wird kontinuierlich weiterentwickelt. Gespräche mit interessierten Kommunen über neue Einsatzgebiete laufen bereits.