Am 15. Dezember tritt der neue Fahrplan 2025 des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) in Kraft und sorgt für die umfangreichste Veränderung im S-Bahnnetz seit zwei Jahrzehnten. Mit der Inbetriebnahme eigener Gleise für die S6 und einer neuen Station in Ginnheim wird die Infrastruktur ausgebaut. Gleichzeitig ändern sich Fahrzeiten und Linienführungen mehrerer S-Bahnen, wie der RMV bekannt gab.
Neue Gleise und Station in Ginnheim
Mit dem Abschluss der Bauarbeiten für zwei eigene Gleise zwischen Bad Vilbel und Frankfurt erreicht die S6 eine höhere Taktfrequenz. Sie verkehrt nun im 15-Minuten-Takt und bietet Fahrgästen barrierefreien Zugang an allen Stationen entlang der Strecke. Die neue Station Ginnheim, die an die U-Bahnlinien U1 und U9 angebunden ist, ermöglicht einen einfachen Umstieg und spart Zeit durch kürzere Wege.
„Mit Fertigstellung der zwei eigenen Gleise ist die S-Bahnlinie S6 zwischen Bad Vilbel und Frankfurt endlich im einheitlichen 15-Minutentakt unterwegs.“, erklärt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. Die umfassenden Neuerungen seien ein wichtiger Schritt, auch wenn viele weitere Maßnahmen wegen fehlender finanzieller Mittel noch auf sich warten lassen müssten.
S6 ersetzt Teile von S3 und S4
Ein zentraler Punkt des neuen Fahrplans betrifft die S6, die künftig die Fahrten der S3 und S4 zwischen Frankfurt Süd, Langen und Darmstadt übernimmt. Dafür enden die S3 und S4 künftig am Frankfurter Südbahnhof. Die Fahrzeiten dieser Linien verschieben sich teilweise um fünf bis zehn Minuten, ebenso wie die der S5. Auch Regionalbahnen wie die Niddertalbahn (RB34) und die Taunusbahn (RB15) passen ihre Fahrpläne entsprechend an.
Mehr Plätze und neue Verbindungen
Ein Vorteil der Anpassungen zeigt sich in der Kapazität: Die S4 wird in Hauptverkehrszeiten durch Langzüge verstärkt, was das Platzangebot um bis zu 50 Prozent erhöht. Im Regionalverkehr sorgt die neue Linie RB37 zwischen Frankfurt und Gießen für eine stündliche Anbindung von Großen-Linden und Langgöns an Frankfurt.
Zudem gibt es neue Busverbindungen, etwa die Linie 260 zwischen Oberursel, Bad Soden und Kelkheim oder die Linie 365 zwischen Bad Vilbel und Bad Homburg. Diese ergänzen bestehende Verbindungen und schaffen eine engere Verknüpfung der Regionen mit dem S-Bahnnetz.
RMV fordert zusätzliche Mittel
Trotz der umfangreichen Änderungen bleibt das Fahrtenvolumen im RMV nahezu unverändert, da zusätzliche Mittel fehlen. „Spätestens wenn Strecken wie die Wallauer Spange oder die Regionaltangente West fertig gebaut sind, sind Geldmittel nötig, um Züge auf den neuen Gleisen zu bestellen.“, so der RMV.
Alle Änderungen im Detail sind auf der Webseite des RMV unter rmv.de/s-bahn zu finden, ebenso wie die neuen Fahrzeiten, die in Kürze in der Verbindungsauskunft abrufbar sein werden.