Ein traditionsreiches Vereinsgelände in Jügesheim hat eine neue Bestimmung gefunden. Nach der Auflösung der Ortsgruppe Jügesheim im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. im vergangenen Jahr, wird das Gelände nun von der Diensthundestaffel der Polizeidirektion Südosthessen genutzt.
Die Entscheidung, das Gelände nach fast einem Jahrhundert Vereinsgeschichte an die Stadt Rodgau zu schenken, fiel nach mehreren Rückschlägen für den Verein. Die einst blühende Gemeinschaft, die in ihren besten Zeiten über 100 Mitglieder und zahlreiche aktive Teilnehmer aus ganz Deutschland zählte, sah sich in den letzten Jahren mit abnehmendem Interesse und äußeren Einflüssen konfrontiert. Der heftige Sturm im Jahr 2019, der das Gelände stark beschädigte, sowie die Herausforderungen der Corona-Pandemie trugen zur Entscheidung bei, den Verein aufzulösen und das Gelände in andere Hände zu übergeben.
Polizeihunde finden neues Zuhause
Ab dem 1. August wird das Gelände nun von der Diensthundestaffel der Polizeidirektion Südosthessen als Trainingsstätte genutzt. Die zentrale Lage und die vorhandene Infrastruktur bieten ideale Bedingungen für die Ausbildung der Polizeihunde und ihrer Hundeführer. „Die Hundeführerinnen und Hundeführer freuen sich sehr über die neue Örtlichkeit und wir werden in Eigenregie auch die Platzpflege übernehmen“, erklärte Polizeihauptkommissarin Barbara Pietzner, die die Diensthundestaffel leitet.
Optimale Bedingungen für Training
Das weitläufige Gelände ermöglicht eine umfassende Ausbildung sowohl in Theorie als auch in Praxis. Mit genügend Platz für Seminare, Besprechungen und praktische Übungen, sowie Lagerflächen und spezielles Equipment zur Simulation von Einsatzszenarien, ist die Diensthundestaffel bestens ausgestattet. Das Areal bietet zudem ausreichende Parkmöglichkeiten und ein angrenzendes Auslaufgelände, was Lärmbelästigungen für Anwohner minimiert.
Langfristige Perspektiven für das Hundewesen
Mit dem Pachtvertrag hat die Diensthundestaffel nun langfristige Planungssicherheit. „Mit dem Pachtvertrag wird nicht nur langfristig Planungssicherheit für das Hundewesen im Polizeipräsidium Südosthessen geschaffen, es ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Polizei Hessen aus Überzeugung und Vertrauen in das ‚Einsatzmittel‘ Diensthund investiert“, betonte Pietzner. Auch die Leitende Polizeidirektorin Claudia Rogalski äußerte ihre Zufriedenheit: „Es freut uns sehr, dass wir mit der langjährigen Pacht des Geländes einen idealen Standort für die Ausbildung und das Training unserer Diensthunde gefunden haben. Wir sind der Stadt Rodgau daher sehr dankbar für die Zusammenarbeit.“