Die Stadt Rödermark appelliert an ihre Bürger, Altkleider weiterhin über die bestehenden 47 Sammelcontainer oder den DRK-Kleiderladen in Ober-Roden zu entsorgen. Hintergrund ist eine neue EU-Richtlinie, die seit Jahresbeginn in Kraft ist und vorschreibt, dass ausrangierte Kleidung sowie Bettwäsche und Stoffreste nicht mehr in den Restmüll dürfen. Die Kommunalen Betriebe Rödermark (KBR) sehen jedoch keinen Anlass, neue Sammelsysteme einzuführen, da sich das bestehende System mit Containern von Rotem Kreuz, Kolping und Johannitern bewährt hat.
Hohe Wiederverwertungsquote bei Altkleidern
Deutschland verfügt über eine gut funktionierende Altkleiderverwertung. Rund 90 Prozent der gesammelten Textilien werden wiederverwendet oder recycelt – etwa als Secondhand-Kleidung oder als Rohstoffe für Putzlappen und Dämmmaterial. In Rödermark wurden allein im vergangenen Jahr rund 220 Tonnen Altkleider über die Sammelcontainer erfasst.
Problematisch ist jedoch die unsachgemäße Entsorgung: Tüten mit Altkleidern werden häufig neben die Container gestellt. Werden sie durchnässt, ist eine Wiederverwertung kaum noch möglich. Die KBR ruft daher dazu auf, nur tragbare oder recycelbare Textilien direkt in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.
Kritischer Blick auf Konsumverhalten
Neben der sachgerechten Entsorgung fordert die KBR ein Umdenken beim Kleidungskonsum. Durchschnittlich kaufen Verbraucher in Deutschland 60 Kleidungsstücke pro Jahr – 40 Prozent davon werden nie oder kaum getragen. Billigmode, die oft unter problematischen ökologischen und sozialen Bedingungen produziert wird, hat sich seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt.
Die Kommunalen Betriebe rufen dazu auf, verstärkt auf Qualitätssiegel zu achten, Kleidung länger zu tragen oder in Secondhand-Geschäften nach Alternativen zu suchen. Der DRK-Kleiderladen in Ober-Roden bietet hierfür eine nachhaltige Möglichkeit.