Müll auf Gehwegen, zerbrochene Flaschen an Bushaltestellen und Zigarettenstummel auf Grünflächen – für viele ein Ärgernis, für Elke Gröger Alltag. Wie die Stadt Rödermark in einer aktuellen Mitteilung berichtet, ist die Mitarbeiterin der Kommunalen Betriebe Rödermark (KBR) seit über zwei Jahren unermüdlich im Einsatz, um dem Problem der wilden Vermüllung entgegenzuwirken. Ihr Arbeitsbereich umfasst die gesamte Stadt – und sie kennt jede Ecke, in der besonders häufig achtlos Abfall hinterlassen wird.
Kleine Abfälle, große Mengen
Während ihre Kollegen für das Leeren der öffentlichen Abfallbehälter und die Beseitigung illegaler Müllhaufen mit Lastwagen zuständig sind, konzentriert sich Gröger auf den „Kleinkram“. Dazu gehören Getränkebeutel, Papiertüten, Dosen und unzählige Zigarettenstummel. Mit Greifzange, Eimer und Besen ausgerüstet, sammelt sie täglich große Mengen an Müll ein.
Ob zu Fuß, mit einem kleinen Elektro-Transporter oder – an wärmeren Tagen – mit dem Lastenfahrrad: Gröger ist in allen Stadtteilen unterwegs. Ihre Arbeit stößt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf positive Resonanz. „Viele Leute, denen ich während meiner Fahrten begegne, kennen mich inzwischen. Es gibt freundliche Kommentare, viel Lob. Das ist schon ein gutes Gefühl“, berichtet sie.
Ein täglicher Kampf gegen Vermüllung
Doch der tägliche Kampf gegen den Müll hat auch seine Schattenseiten. Wie die Stadt Rödermark betont, ist die Arbeit oft eine Sisyphusaufgabe. Kaum sind Wege und Plätze gereinigt, sammelt sich der Abfall erneut an. Besonders frustrierend ist für die Stadtmitarbeiterin die gedankenlose Wegwerf-Mentalität, die sie immer wieder beobachtet.
„Es sind auf gar keinen Fall nur Jugendliche, die für wilden Müll sorgen“, stellt Gröger klar. Auch ältere Generationen gehen nicht immer mit gutem Beispiel voran.
Bürgermeister und KBR warnen vor steigenden Kosten
Bürgermeister Jörg Rotter lobt den Einsatz aller KBR-Kräfte, die sich tagtäglich um die Sauberkeit der Stadt kümmern. Doch er betont auch, dass langfristig ein tiefgreifender Bewusstseins- und Verhaltenswandel notwendig sei: „Wir können als Stadt nicht vor dem Problemdruck kapitulieren. Deshalb gehen wir einen Schritt nach dem anderen. Dass mittel- und langfristig aber ein sehr viel tiefer gehender Bewusstseins- und Verhaltenswandel beim Stichwort ‚Ressourcenschonung‘ zustande kommen muss, steht außer Frage.“
Auch Reiner Rebel, kommissarischer Leiter der Kommunalen Betriebe Rödermark, beobachtet mit Sorge, dass illegale Müllablagerungen zunehmen. Obwohl kürzlich ein für illegale Müllentsorgung berüchtigter Parkplatz an der Bundesstraße 45 geschlossen wurde, haben sich Müllhaufen nun auf Wald- und Feldflächen verlagert.
„Der Aufwand, um dieses Problem zu bekämpfen, ist hoch – sei es durch Kontrollfahrten, Entsorgungseinsätze oder Sanktionen“, so Rebel. Die Kosten dafür tragen letztendlich die Steuerzahler.
Ein harter Job mit klarer Mission
Nach einem Tag im Einsatz zieht Gröger Bilanz: Sie hat viel Müll gesammelt, ist weite Strecken gelaufen und hat schwer gehoben. Am Ende landen täglich bis zu zwölf große Müllsäcke auf dem Betriebshof.
Und welcher Stadtteil ist aktuell der sauberste? Gröger lacht und antwortet trocken: „Ganz einfach: Das ist heute Waldacker, denn dort war ich gerade erst unterwegs.“