Ab dem 1. März beginnt in Rödermark erneut die Brut- und Setzzeit, die bis zum 15. Juni andauert. In diesem Zeitraum müssen Hundehalter ihre Tiere an der Leine führen, um den Schutz wildlebender Tiere zu gewährleisten. Ein Freilauf ist nur noch auf geschotterten oder geteerten Wegen möglich.
Forderung nach Freilaufflächen bleibt unerfüllt
Die Interessengemeinschaft Hundefreilauf Rödermark setzt sich seit einer Satzungsänderung Ende 2023 für die Einrichtung ausgewiesener Freilaufflächen ein. Dort sollen Hunde auch während der Brut- und Setzzeit unangeleint laufen und spielen können. Im März 2024 startete die Initiative eine Petition, die mittlerweile von über 1.600 Unterstützern unterzeichnet wurde. Im April 2024 wurde die Petition offiziell an die Stadt übergeben. Doch ein Jahr später gibt es noch immer keine festgelegten Flächen.
„Es ist ein einziges Trauerspiel,“ sagt Tanja Weerts, Initiatorin der Petition. „Ein Jahr ist ins Land gegangen und wir sind einer Lösung nicht ansatzweise nähergekommen.“
Stadt sieht Naturschutz als Hindernis
Trotz mehrfacher Gespräche zwischen der Initiative und der Stadt Rödermark gibt es bislang keine Fortschritte. Laut Weerts wurden sogar private Flächen von Bürgern angeboten, doch die Stadt habe diese aus Naturschutzgründen abgelehnt.
Höchste Hundesteuer, aber kein Auslaufgebiet
Die Initiative kritisiert, dass Rödermark zwar mit 120 Euro pro Jahr eine der höchsten Hundesteuern erhebt, aber gleichzeitig keine Freilaufflächen bereitstellt. Der Bund der Steuerzahler Hessen hatte zuletzt erneut darauf hingewiesen, die Hundesteuer abzuschaffen.
„Ich habe persönlich keine Probleme mit der Hundesteuer,“ sagt Peter Preisinger. „Allerdings kann man sich schon die Frage stellen, warum es scheinbar im Rodgau oder Dreieich zum einen niedrigere Steuern und zum anderen trotzdem Möglichkeiten zum Hundefreilauf gibt. Scheinbar bestehen dort keine Probleme damit, Flächen auszuweisen, die sowohl dem Naturschutz als auch der artgerechten Hundehaltung dienen.“
Diese Frage stellen sich immer mehr Hundehalter in Rödermark: Warum eine Steuer zahlen, wenn gleichzeitig die artgerechte Bewegung der Hunde stark eingeschränkt wird? Die Interessengemeinschaft fordert weiter eine Lösung, damit Hundehalter nicht jedes Jahr für ein Viertel des Jahres auf Alternativen in anderen Kommunen ausweichen müssen.