In Urberach sorgt ein neuartiger Brückenbau für Aufmerksamkeit: Während an der Einmündung „Am Zilliggarten“ die aufwendige Generalsanierung einer Bachquerung läuft, haben zwei betagte Holzbrücken am Rande der Rennwiesen-Siedlung jetzt Platz für moderne Stege aus Glasfaserverbundstoff (GFK) gemacht. Laut der Stadt Rödermark, die das Projekt initiiert hat, sind die neuen Konstruktionen in Rekordzeit montiert worden.
Glasfaserverbund als zukunftsfähige Alternative
Der Grund für den Einsatz von GFK: Langlebigkeit und geringe Instandhaltungskosten. Herkömmliche Holzbeläge halten im Schnitt rund 25 Jahre, GFK hingegen soll mehr als das Doppelte leisten. In puncto Lebensdauer ergibt sich also ein deutlicher Mehrwert. Hinzu kommen ökologische Vorteile: GFK benötigt vergleichsweise wenig Energie bei der Produktion und ist voll recycelbar. Das Material ist extrem witterungsresistent, korrodiert nicht und muss nicht wie Holz alle paar Jahre nachbehandelt werden.
Weniger Aufwand, mehr Sicherheit
Die neuen Stege erfordern kaum Pflege – ein Hochdruckreiniger genügt, um Schmutz und Moos zu entfernen. André Mletzko vom städtischen Fachdienst Tiefbau lobt das geringe Gewicht und die hohe Festigkeit des Materials: „Wenn sich die neuen GFK-Brücken im Alltag bewähren, sind weitere Investitionen im Stadtgebiet denkbar.“ In Industriebetrieben und bei der Deutschen Bahn kommt GFK bereits häufig zum Einsatz, nun könnte Rödermark folgen.
Rutschfeste Oberfläche für Passanten und Radfahrer
Auch in Sachen Sicherheit überzeugt das neue System: Die Oberfläche der Brücken ist mit einer groben Struktur versehen, die im Fachjargon „besandet“ heißt. Dadurch werden die Stege rutschhemmend – ein Pluspunkt für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen. Die Geländer sind mit 1,30 Metern Höhe ausreichend dimensioniert, um selbst radelnden Nutzern ein sicheres Überqueren zu ermöglichen.